Rund 2,5 Jahre ist unser Test des ersten portablen Beamer von BenQ, dem GV1, nun her. Umso größer war daher die Neugier, welche Verbesserungen und Neuerungen BenQ für die neueste Iteration GV30 anbieten kann. Wir haben im Test nicht nur genau hingesehen, sondern auch hingehört.
Lieferumfang des BenQ GV30
Für einen mobilen Beamer ist die Verpackung durchaus wuchtig, nach dem Öffnen wird aber schnell klar, warum BenQ eine vergleichsweise große Box benötigt: für das umfangreiche Zubehör.
- BenQ GV30 Beamer
- Stoff-Case für den Beamer samt Stauraum für das Zubehör
- Fernbedienung (inkl. 2x AAA-Batterien)
- Stromkabel (inkl. Schuko-Stecker und UK-Stecker)
- Tisch-Ständer
- BenQ QS01 Android TV Streaming-Stick
- Plastik-Plektrum
- Quick Start-Guide





Design und Verarbeitung
Ein markantes Design mit Wiedererkennungswert, das sich trotzdem problemlos in die eigenen vier Wände integrieren lässt – so könnte man den GV30 kurz beschreiben. Der GV30 ist aus griffigem, hochwertigem Kunststoff gefertigt und besitzt eine ockerfarbene Fingerschlaufe auf der Oberseite, um den Beamer auch immer sicher in der Hand zu haben.





Der graue Standfuß ist schwer und besitzt eine gummierte Anti-Rutschbeschichtung auf der Unterseite – dank Magneten im Standfuß und im Gerät selbst lässt sich der Beamer kinderleicht auf eine ebene Fläche positionieren. Optional kann auch ein Stativ benutzt werden, da ein entsprechendes Gewinde auf der Unterseite verbaut wurde.
Detaillierte Spezifikationen
Typ | DLP |
Lichtquelle | LED |
Auflösung (darstellbar) | WXGA (1280×720) |
Auflösung (nativ) | WXGA (1280×720) |
Helligkeit | -/300/- ANSI Lumen (Hoch/Standard/Eco) |
Kontrast | 100.000:1 |
Bildverhältnis | 16:9 nativ |
Bilddiagonale | 0.76-3.05m |
Projektionsverhältnis | 1.20:1 |
Lampenlebensdauer | 20000/30000/- Stunden (Standard/Eco/Eco+) |
Geräuschentwicklung | 29/28dB(A) (Standard/Eco) |
Lens-Shift | nein |
Video-Anschlüsse | 1x HDMI 1.4b In |
Audio-Anschlüsse | 1x Klinke Audio Out |
Weitere-Anschlüsse | 1x USB-C, Bluetooth, WLAN (integriert) |
Stromverbrauch | 34/29W (Standard/Eco) |
Abmessungen (BxHxT) | 120x196x185mm |
Gewicht | 1.60kg |
Besonderheiten | Akku, integrierte Lautsprecher (16W) |
Gelistet seit | 2021-10-14 |
BenQ GV30 in der Praxis
Bedienung und Anschlüsse
Zuallerst sollte der mitgelieferte Streaming-Stick eingesetzt werden. Es ist grundsätzlich sehr löblich, dass BenQ hier diesen Bestandteil separat anbietet: Einerseits lässt sich somit der „smarte Teil“ des Beamers bei Fehlfunktionen leicht austauschen, andererseits kann der Android TV-Stick auch an andere (TV-)Geräte angeschlossen werden und bietet damit doch einen gewissen Mehrwert. Leider ist das Einsetzen des Sticks in der Praxis umständlich. Mit dem mitgelieferten Plektrum muss eine Seitenabdeckung abgenommen werden. Im Test war das – trotz des beiliegenden Piktogramms – keine einfache Aufgabe und benötigte mehrere Anläufe: Die seitliche Abdeckung besitzt insgesamt 12 Haken, die mit dem Plektrum „gelöst“ werden müssen. Da diese Abdeckung gänzlich aus Plastik gefertigt ist, sollte man vorsichtig vorgehen. Auch das Einsetzen und Anschließen des HDMI-Streaming-Sticks ist etwas fummelig. Ein ständiges Wechseln des Sticks zwischen verschiedenen Geräten ist also eher nicht alltagstauglich.



Neben der oben beschrieben Möglichkeit, mittels Android TV-Stick zu streamen, besitzt der GV30 auch „klassische“ Anschlussmöglichkeiten an der Seite: 1x HDMI 1.4 und USB-C mit DisplayPort und PowerDelivery (bis max. 45W) – das ist zeitgemäß und in Anbetracht der Größe und des Preises absolut angemessen. Weiters gibt es noch einen 3,5mm-Audioanschluss und einen Stromanschluss.






Die Fernbedienung wird über Bluetooth mit dem Beamer gekoppelt, was den Vorteil hat, dass diese dann nicht direkt auf das Gerät gerichtet werden muss, wie bei IR-Fernbedienungen üblich. Die Druckpunkte der Knöpfe sind angenehm und die Auslösung der Aktionen passiert ohne Verzögerung. Währenddessen decken die Bedienelemente auf der Oberseite des Beamers nur die wichtigsten Funktionen ab.
Dank des magnetischen Standfußes kann die Projektion im Winkel schnell und unkompliziert angepasst werden – die automatische Trapezkorrektur erledigt den Rest.
Der BenQ GV30 im Betrieb
Bild
Die Auflösung von 1280×720 Pixel klingt im ersten Moment gering, ist aber höher als beim GV1 und wirkte im Test überraschend scharf, vor allem auch im Android TV-Menü. Die Schwarzwerte können nicht restlos überzeugen, vor allem wenn die Helligkeit auf über 65 gestellt wird. Mit 300 ANSI Lumen sollte der GV30 auch nicht in (tages)hellen Räumen betrieben werden.
Erfreulicherweise ist die Signalverarbeitung unabhängig von der Eingangsquelle sehr gleichmäßig, es spielt also keine Rolle, ob über HDMI, USB-C (DP) oder Stream projiziert wird – die Bildqualität ist auf demselben Niveau. Einzig, wer über das Smartphone screen mirroring nutzt, muss mit leichten Qualitätsverlusten rechnen.





Wer den handlichen GV30 im professionellen Umfeld für Präsentationen nutzen will, kann dies bedenkenlos tun. Auch die „Standardfeatures“ wie automatische Bildfokussierung und Trapezkorrektur liefen problemlos im Test.
Sound / Geräuschkulisse
Satt, klar und – bei Bedarf – auch laut: So lässt sich das Soundprofil des GV30 zusammenfassen. BenQ kann hier sogar manch dedizierten Bluetooth-Lautsprecher in den Schatten stellen. Vor allem die Tiefen klingen – dank 8W-Woofer – sehr gut und können so auch gesprochene Dialoge angenehm hervorheben. Hier kann sich BenQ definitiv von der (portablen) Beamerkonkurrenz abheben.
Die Geräuschkulisse, die durch die Lüfter entsteht, ist dafür weniger erfreulich. Vor allem, wenn der GV30 über das Stromkabel läuft und der integrierte Akku geladen wird, können die Lüfter doch sehr laut werden. Natürlich muss die Projektor-Lampe gut gekühlt werden, bei der kompakten Bauweise ist das verständlicherweise kein einfaches Unterfangen. In diesem Zusammenhang ist es besonders schade, dass die Koppelung mit Bluetooth-Kopfhörern zwar funktioniert, aber der Ton mit dem Bild nicht synchron ist. Vielleicht lässt sich das mit einem Software-Update in Zukunft beheben, denn mit (noise cancelling) Kopfhörern konnten die störenden Lüftergeräusche sehr gut ausgeblendet werden. Kabelgebundene Kopfhörer funktionieren problemlos.
Software / Features des GV30
Mit Googles Android TV setzt BenQ auf eine weitverbreitete Software-Basis, die im Test vollends überzeugen konnte. Menüpunkte sind klar unterteilt und aufgegliedert, alles fühlt sich sehr „responsive“, sprich, schnell und flüssig an. Ein Kaltstart dauerte rund 45 Sekunden. Die Anbindung an Googles Play Store sorgt dafür, dass es sehr viele nützliche Apps gibt, auch wenn es im Detail noch (seitens Google) Verbesserungsbedarf gibt – z.B. fehlt das populäre Netflix als App. Auch die Sprachsteuerung klappte im Test hervorragend. Alles in allem kann man den Schritt von BenQ, auf Android TV zu setzen, nur begrüßen, denn damit werden auch zukünftig verlässlicher Software-Support und regelmäßige Updates sichergestellt.







Akku
Im Test hielt der Akku 2:11 bei 60% Helligkeit durch – also ziemlich genau eine Spielfilmlänge.
Gewinnchance – BenQ GV30
Die Teilnahme war bis zum 16. November 2021 13:59 möglich. Wir bedanken uns bei allen TeilnehmerInnen!
Hinweis: BenQ war so freundlich uns für den Test und die Verlosung zwei GV30-Beamer zur Verfügung zu stellen.
Review
BenQ GV30
Mit dem GV30 hat BenQ einen sehr konkurrenzfähigen, portablen Beamer auf den Markt gebracht. Design und Verarbeitung sind auf hohem Niveau, die Ton-/Bildqualität gehen für die Geräteklasse vollkommen in Ordnung und softwareseitig wurde mit der Integration von Googles Android TV alles richtig gemacht. Ein rundes Gesamtpaket also? Nicht ganz. Der verbaute Lüfter ist in vielen Situationen (zu) laut und das stört den Gesamteindruck dann leider doch: ein rundes Gesamtpaket mit einer Ecke.
positiv
- Schlichtes Design / Gute Verarbeitung
- Genügend Anschlüsse
- Zeitgemäße Software: Android TV
- Umfangreiches Zubehör
- Satter Sound aus den integrierten Boxen
negativ
- Lauter Lüfter
- BT-Kopfhörer: Bild und Ton sind nicht synchron
BenQ GV30 DEALS
günstigster Preis über den Geizhals Preisvergleich
Also für 590 € gibt’s aber dann doch bessere Geräte die Ebenfalls mit dlp Chip ausgestattet sind und dennoch auch schon nativ 1080p anbieten.
Da wir im Jahr 2021 Leben ist für mich alles unter full HD keine Option mehr. Lediglich die Mobilität sehe ich hier als Mehrwert.
Für’s Schlafzimmer und auf Reisen gewinne ich den aber natürlich trotzdem gerne 😊