Von einem Moment auf den anderen ganz woanders sein – virtuelle Realität macht es möglich. Saß man eben noch in seiner Wohnung vor dem PC, befindet man sich plötzlich auf einem fremden Planeten, im Zeitalter der Dinosaurier, oder auf einer Reise durch die menschliche Blutbahn. Virtual Reality (VR) simuliert digital Umgebungen und lässt so seinen Benutzer in andere Welten eintauchen.
Ein VR-Gerät der neuesten Generation ist die Oculus Rift. Das Online-Serviceportal VerbraucherWelt.de hat den virtuellen Ausflug unternommen und herausgefunden, wo die Stärken und Schwächen des Virtual-Reality-Sets liegen.
1. Was ist die Oculus Rift?
Beim Öffnen der schlicht designeten Verpackung fällt eines sofort auf: Der Hersteller setzt auf hochwertige Materialien und schlichte Eleganz. Der aufgeklappte Koffer gibt den Inhalt des Sets auf einen Blick preis.

Im Basispaket: Das Head Mounted Display, der Controller, die Fernbedienung, der Sensor und alle notwendigen Kabel
Zentrales Element ist das Head Mounted Display (HMD), das wie ein Helm auf den Kopf gesetzt wird. Um Position und Ausrichtung des HMD genau zu erkennen, liegt ein Sensor bei, der optisch sehr an ein Tischmikrofon erinnert. Die Bedienung des virtuellen Geschehens erfolgt über ein Gamepad – dem Paket liegt ein Xbox-One- Controller bei. Eine kleine Fernbedienung für die Steuerung grundlegender Funktionen komplettiert das Basispaket. Separat erhältlich sind das Oculus Touch – ein zweigeteilter Controller mit Positionserkennung – und Ohrhörer für das HMD.
Das Head Mounted Display
Das Head Mounted Display ist gewissermaßen das Tor in die virtuelle Welt. Zwei hochauflösende OLED-Bildschirme direkt vor den Augen stellen die digitale Umgebung optisch dar. Leistungsstarke Kopfhörer sorgen für den passenden 3D-Sound. Im Grunde unsichtbar, aber für das Eintauchen in die Virtual Reality essentiell sind darüber hinaus die zahllosen Sensoren im HMD. Sie ermitteln Position, Neigung und Bewegung des Kopfes und sorgen so dafür, dass sich der Benutzer tatsächlich in einer anderen Welt wähnt. Die Übertragung der Daten an den PC erfolgt über ein etwa vier Meter langes Kabel. Dadurch treten keine Verzögerungen auf, dennoch ist die Bewegungsfreiheit kaum eingeschränkt. Weil es hauptsächlich aus Kunststoff besteht, ist das HMD angenehm leicht (knapp 500 Gramm), wirkt aber trotzdem stabil und hochwertig. Eine Polsterung um den Gesichtsbereich verhindert, dass Licht von außen die Eindrücke aus den VR-Linsen stören. Über drei Klettverschlüsse wird das Head Mounted Display passgenau auf den Kopf des Trägers eingestellt.
Der Sensor
Ein Standfuß, ein kurzer Ständer und ein beweglicher zylindrischer Kopf – das sind die Bestandteile des Sensors für die Oculus Rift. Durch sein extrem schlichtes Design fällt das Gerät kaum auf, erfüllt seine Aufgabe jedoch tadellos. Über Infrarotstrahlen erfasst der Sensor die relative Position und Ausrichtung des Head Mounted Display und gibt seine Bewegungen über ein Kabel an den PC weiter. Ebenso wie das HMD macht der Sensor einen stabilen Eindruck. Der Fuß ist breit genug, um einen stabilen Stand zu gewährleisten, der Sensorkopf lässt sich leicht und stufenlos auf den VR-Helm ausrichten.
Die Fernbedienung

Die Fernbedienung: schlicht und zweckmäßig
Klein und von schlichter Eleganz ist die Fernbedienung, die der Oculus Rift beiliegt. Das schwarze Gerät ist leicht und liegt gut in der Hand. Auf der Oberseite befinden sich Knöpfe für die grundlegende Bedienung, zum Beispiel zum Einstellen der Lautstärke bei Filmen.
Ein Knopf ist für die Rückkehr ins Hauptmenü reserviert – das Prinzip ist vom Home-Button bei Smartphones bekannt. Für die Steuerung komplexer Spiele ist die Fernbedienung wegen ihrer wenigen Knöpfe nicht geeignet. Sie erfüllt stattdessen den Zweck eines leicht zu bedienenden Helfers bei der Steuerung des Menüs oder beim Ansehen von Videos.
Das Gamepad
Anders als die übrigen Bestandteile des Sets stammt das Gamepad von einem Drittanbieter. Der Controller von Microsoft ist Bestandteil der Spielekonsole Xbox One und weicht deshalb optisch leicht von den anderen Komponenten ab. Das Gerät besteht ebenfalls aus schwarzem, stabilem Kunststoff und ist kabellos mit einem Empfänger verbunden, der die Steuerbefehle an den PC weitergibt. Die bunten Knöpfe erleichtern zwar die Bedienung, passen jedoch nicht ganz zum restlichen Design der Oculus Rift. Allerdings ist auch beim Controller die Verarbeitung ausgesprochen hochwertig: Die Knöpfe reagieren spürbar, die Mini-Joysticks und die Schultertasten geben leicht und stufenlos der Bewegung der Finger nach.
Da das Gamepad ohne Kabel funktioniert, verweigert es den Dienst, wenn die Batterien (2xAA/Mignonzelle) leer sind. Allerdings wird der Benutzer rechtzeitig sowohl in der Oculus-Software als auch über eine blinkende Statusleuchte darauf aufmerksam gemacht, dass die Batterien bald schlapp machen. Das Gamepad kommt sowohl bei der Bedienung des Oculus-Hauptmenüs als auch bei Spielen zum Einsatz. Nutzer, die bereits Erfahrung mit der Xbox One haben, sollten sich mit dem Controller sofort zuhause fühlen, und auch alle anderen finden sich schnell mit dem Gamepad zurecht.
2. Einrichtung
Wer über seinen PC in die virtuelle Realität eintauchen will, braucht einen leistungsstarken Rechner. Die vom Hersteller angegebenen Systemvoraussetzungen haben es nämlich in sich. Vor allem die Grafikkarte bekommt einiges zu tun; mindestens vom Typ GTX 970 oder Radeon R9 sollte sie schon sein. Auch ein Prozessor mit mindestens zwei, besser jedoch vier Kernen und rund 3 Gigahertz Taktfrequenz sowie 8 Gigabyte RAM sind gefordert, um mit der Oculus Rift loslegen zu können. Nicht zuletzt benötigt das VR-Set eine Menge freier Anschlüsse: Das Head Mounted Display wird über einen USB-3.0-Port und einen HDMI- Anschluss mit dem PC verbunden, der Sensor benötigt einen weiteren USB-3.0-Steckplatz.

Drei freie USB-Ports und einen HDMI-Port sollte man für die Oculus Rift samt Controller einplanen.
Wer mehr als die minimalen Bedienungsmöglichkeiten nutzen möchte, sollte einen weiteren USB-Anschluss für den Xbox-Controller freihalten. Anstelle einer herkömmlichen Bedienungsanleitung liegt der Oculus Rift nur eine Internet- URL bei. Wenn man die aufruft, erhält man einen Link, über den man das Software-Paket fürdas VR-Gerät herunterladen kann. Ist das geschafft, führt das Installationsprogramm den Nutzer mit leicht verständlichen Anweisungen durch die weiteren Schritte, bis die Rift komplett eingerichtet ist. Dazu gehört die Überprüfung der verwendeten Anschlüsse – HMD und Sensor funktionieren nicht mit veralteten USB-Ports.
Wenn alle Kabel am richtigen Platz sind, setzt man das Head Mounted Display auf und stellt den VR-Helm richtig ein. Dabei hat man erstmals Berührung mit der virtuellen Realität: Ein schlichter Testraum stellt sicher, dass die Bewegungssensoren richtig funktionieren. Das ist ein spannendes Gefühl, aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf die nächsten Schritte in die digitale Welt.
Ich würde das Teil sofort kaufen – der Preis wäre für mich Hinderniss. Aber der Online-Zwang aus „analytischen Gründen“ ist für mich ein no-go. Entweder ich erwerbe Etwas und es gehört mir und ich kann es verwenden wie, wann und wo ich es möchte OHNE dass BigBrother hinter mir steht – oder ich lasse es sein. Auch wenn es beinahe „schmerzt“ weil ich das Gefühl nur zu gern erfahren würde. Aber c’est la vie …