Häckseln, rühren, pürieren, braten, garen, wiegen, timen und sogar im Kochbuch nachschlagen: Unliebsame Kleinarbeiten, die das Kochen oft zur langwierigen Prozedur machen, erledigen Küchenmaschinen im Nu. Aber wie viel muss man beim Kochen mit einer Küchenmaschine tatsächlich noch selber erledigen, wie kompliziert ist die Installation und die Anwendung und wie aufwendig das Aufräumen hinterher? Wir haben den neuen Cookit von Bosch getestet und sind zu einem überraschenden Fazit gekommen.
Lieferumfang
Der Cookit kommt in einem liebevoll designten Karton daher. Das doch recht große und relativ schwere Paket beinhaltet nicht nur das Gerät, sondern auch jede Menge Zubehör. Im Lieferumfang enthalten sind:
- XL-Topf mit Smart Sensor Technology
- Kochbuch
- Dampfgar-Set mit drei Etagen
- Zwillings-Rührbesen
- 3D-Rührer
- Universalmesser mit Messerschutz
- Zerkleinerungsaufsätze
- Küchenspatel



Design und Verarbeitung
Hochwertig
Bereits beim Auspacken des Cookits macht sich bemerkbar, dass es sich bei der Küchenmaschine nicht um ein günstiges Diskonterprodukt handelt, sondern um ein qualitativ hochwertiges Markengerät. Das Design der Kochstation selber ist schlicht, die Übergänge zwischen dem Touchdisplay und dem teils glänzendem, teils matten Kunststoff-Rahmen sind sauber verarbeitet. Auch das Zubehör wie etwa die Zerkleinerungsaufsätze und das Universalmesser sowie der Kochtopf selber machen einen sehr robusten ersten Eindruck.



Anschlüsse und Tasten
Der Cookit wird ganz normal via Schuko-Stecker an den Strom angeschlossen. Bedient wird die Küchenmaschine über das Touch-Display. Dafür reicht ein sanftes Drücken auf die jeweilige gewünschte Funktion vollkommen aus. Über weitere Anschlüsse oder Knöpfe verfügt das Gerät nicht.
Detaillierte Spezifikationen
Leistung | 1750W |
Farbe | Edelstahl, schwarz, weiß |
Fassungsvermögen Schüssel | 3l |
Schüssel | Edelstahl |
Ausstattung | Kochfunktion (24 Automatikprogramme, manuelle Programme, stufenlose Temperaturregelung, 37-200°C, Sous Vide), abnehmbare Teile spülmaschinengeeignet, LCD, Timer, integrierte Waage, Warmhaltefunktion, Aufwärmfunktion, Speicherfunktion, wählbare Dampfdruckeinstellung, erweiterbares Kochbuch (WLAN) |
Zubehör | Zerkleinerer, Schneidwendescheibe, Raspelwendescheibe, Universalmesser, 3D-Rührer, Doppel-Schlagbesen, Dampfgareinsatz, Dampfgaraufsatz, Spatel |
Der Cookit im Betrieb
Standfestigkeit
Der Cookit samt Topf hat ein ideales Gewicht – leicht genug, um ihn bei Bedarf von A nach B zu heben, aber auch schwer genug um bei schwungvollerem Betrieb nicht zu stark zu rütteln und zu wackeln. Bei der Inbetriebnahme empfiehlt es sich die Küchenmaschine unter einem Abzug aufzustellen, da natürlich auch der Cookit Kochdunst erzeugt. Nach dem Gebrauch kann das Gerät dann natürlich wieder an anderer Stelle abgestellt werden.
Einrichtung
Bevor man mit dem Kochen loslegen kann, empfiehlt es sich die Home Connect App auf das Smartphone herunterzuladen und sich über ebendiese ein eigenes Profil einzurichten. Dieser Vorgang nimmt nur wenige Minuten in Anspruch und gestaltet sich nicht schwieriger als jede andere Online-Registrierung. Anschließend müssen App und Cookit miteinander verbunden werden – auch das ist schnell geschehen. Im letzten Schritt wird nun der Cookit mit dem WLAN verbunden. Durch den ganzen Vorgang wird man über die App Schritt für Schritt durchmanövriert.
Über die App kann man nun unterschiedlichste Rezepte suchen und mittels diverser Filter (Speiseart, Hauptzutaten, Regionale Küche, Unverträglichkeiten etc) findet man sich auch relativ gut zurecht. Auch Favoriten kann man wählen, die dann in einer separaten Liste abgespeichert werden. Der Cookit hat übrigens nur ein gewisses Grund-Repertoir an Rezepten eingespeichert, dieses lässt sich aber mittels App erweitern. So können interessante Rezepte von der App auf den Cookit übertragen werden. Positiv ist uns auch aufgefallen, dass bei der App regelmäßig neue Rezepte hinzugefügt werden. Vor allem jetzt zu Winterbeginn haben wir viel Saisonales wie Punsch-Rezepte, Keksteig usw. entdeckt.
Jetzt wird gekocht!
Um das Potential des Cookit so gut wie möglich auszuschöpfen, haben wir beschlossen ein 3-Gänge-Menü zu kochen. Als Vorspeise haben wir ein klassisches und auch saisonales Gericht gewählt, das vermutlich die meisten kennen, selber schon gekocht und bestimmt auch bereits öfter gegessen haben: Kürbiscremesuppe. Uns hat hierbei vor allem interessiert: Kann uns der Cookit auch bei Gerichten überzeugen, die wir schon oft und in vielen unterschiedlichen Ausführungen gegessen haben? Bei der Hauptspeise sind wir komplett anders vorgegangen: Wir haben uns von dem umfangreichen Rezept-Repertoir der App inspirieren lassen und einen Bulgur-Schafskäse-Auflauf gewählt – ein Hauptgericht auf das wir von selber vermutlich nie gekommen wären. Bei der Nachspeise haben wir uns für warme Schokoküchlein mit flüssigem Kern entschieden. Einerseits natürlich weil warmer Schokokuchen einfach wunderbar schmeckt und andererseits um auch noch die Dampfgar-Funktion zu testen.
Funktionalität
Egal ob Kürbiscremesuppe, Bulgur-Auflauf oder Schokokuchen, der Ablauf beim Kochen mit der Küchenmaschine von Bosch ist immer ähnlich. Das Gerät gibt in kleinen, sehr detaillierten Schritten vor welche Zutat als nächstes in den Topf muss, wie diese Zutat vorher verarbeitet werden muss (Kürbis in Stücke schneiden, Zwiebel schälen und halbieren, 2 EL Öl beimengen,…), welche Mengen verwendet werden müssen und welcher Einsatz benötigt wird. An dieser Stelle wollen wir besonders hervorheben, dass der Cookit natürlich nicht alle Aufgaben erledigen kann. Wie eben erwähnt muss man beispielsweise Obst bzw. Gemüse natürlich von Hand schälen oder in „Cookit-gerechte“ Stücke zerteilen. Beim Abwiegen der Zutaten benötigt man allerdings keine separate Waage. Der Cookit selber misst sehr genau das Gewicht der Zutaten beim Befüllen.
Erwähnenswert ist auch das verlässliche Sicherheitssystem des Cookits. So nimmt das Gerät, wenn etwa das Universalmesser eingesetzt wurde, erst den Betrieb nach Schließen des Deckels auf. Auch bei anderen Funktionen, bei denen ein Sicherheitsrisiko besteht, arbeitet das Gerät nicht weiter, ohne dass der Deckel fest verschlossen wurde. Das ist anfangs manchmal etwas mühsam, da man oft den Deckel „abschrauben“ und korrekt verschließen muss, nach ein paar Anwendungen werden diese Vorgänge jedoch schnell zur Routine.
Unsere Angst, dass sich das Kochen mit nur einem Topf mühsam gestalten könnte, war vollkommen unberechtigt. Die Rezepte sind so konzipiert, dass wir bei den von uns getesteten Gerichten jeweils nur einmal den Kochtopf auswaschen mussten, was mit einer Küchenbürste schnell von der Hand geht. Praktisch ist zudem, dass sämtliches Zubehör – vom Küchenspatel bis zum Topf – spülmaschinenfest ist. Auf Grund dessen und weil man zwischen den Schritten oft mehrere Minuten Zeit hat um sauber zu machen, da das Gerät viel von selber arbeitet, ist das Aufräumen der Küche ganz am Schluss sehr überschaubar.
Küchengerät für Faule oder Unterstützung für Hobby-Köche?
Wir waren zu Beginn skeptisch, inwiefern kochen überhaupt noch Spaß machen kann, wenn eine Küchenmaschine die Hälfte der Arbeit von selbst erledigt. Was das betrifft, haben wir überrascht festgestellt, dass man trotzdem stark in den Kochprozess eingebunden ist und der Cookit lediglich den Stressfaktor nimmt. So wird ein ständiges Auf-die-Uhr-Schauen überflüssig, da das Gerät perfekt die benötigte Zeit miss und mittels Signalton Bescheid gibt, wenn ein Vorgang abgeschlossen ist. Auch das ständige Rezept-Überfliegen oder simultane Tätigkeiten wie etwa umrühren und nebenbei Zutaten abwiegen erspart man sich.
Geschmackstest
Zum Schluss stellt sich noch die Frage nach dem Geschmack der Speisen: Wir haben alle drei Gerichte zu dritt verkostet und waren unerwarteterweise vor allem von der Kürbiscremesuppe begeistert. Natürlich liegt das in erster Linie an dem Rezept. Wir vermuten aber, dass es auch einen anderen Grund hat: Gerade bei Klassikern wie der Kürbiscremesuppe erwischen wir uns öfter dabei Maßeinheiten nicht all zu genau zu nehmen, Zutaten wegzulassen und ganz generell nicht besonders „gründlich“ zu kochen. Mit der genauen Step-by-Step-Anleitung des Cookits kann das nicht passieren.
Aber nicht nur die Suppe, sondern auch der Auflauf war überraschend gut und die Schokoküchlein – die erstaunlicherweise am wenigsten aufwendig bei der Zubereitung waren – hatten die perfekte Konsistenz und haben genauso geschmeckt, wie wir das aus dem Restaurant kennen.



Wissenswertes
Zweifelsohne ist der Cookit ein High-End-Gerät. Beim Bedienen der Küchenmaschine merkt man sofort, dass in den Cookit seitens des Herstellers viel Expertise, Wissen und Arbeit hineingeflossen sind. Der hohe Preis des Geräts kommt also nicht von ungefähr. Trotzdem ist natürlich klar, dass ein Küchengerät in dieser Preisklasse oft nicht einfach so angeschafft werden kann. Bosch bietet daher für alle Unentschlossenen einen kostenlosen Cookit-Kochkurs an, bei dem man das Gerät näher kennenlernen und austetsten kann. Auf Grund des Lockdowns und strengeren Hygiene- sowie Sicherheitsvorkehrungen können diese zur Zeit nicht stattfinden. Wenn es die Situation wieder zulässt, wird Bosch jedoch wieder Kochkurse anbieten.
Fazit
Der Cookit hat in kürzester Zeit rührend, kochend und piepsend unser Herz erobert. Anfangs waren wir gegenüber dem – für unsere eher kleine Küche – doch recht großen Küchengerät (ca. 34cm x 45cm) misstrauisch, aber im Laufe der Test-Phase haben wir gemerkt, dass uns der Cookit dazu verleitet Neues auszuprobieren sowie öfter selber zuhause zu kochen und nicht beim Lieferservice zu bestellen. Wir haben außerdem festgestellt, dass das Saubermachen hinterher meistens mit dem Cookit weniger Arbeit bereitet, als beim herkömmlichen Kochen. Nachbesserungsbedarf gibt es allerdings bei den Filtermöglichkeiten der App. So ist es zum Beispiel nicht möglich, nach Schwierigkeitsgrad und Kochdauer zu filtern. Auch das Angebot der Rezepte in der App ist ausbaufähig. Diesbezüglich konnten wir jedoch, wie bereits erwähnt, feststellen, dass regelmäßig neue Rezepte der App hinzugefügt werden. Es scheint also, als wäre sich Bosch der kleinen Baustellen bewusst und arbeitet bereits an Verbesserungsmöglichkeiten.
Gewinnchance
Die Teilnahme am Gewinnspiel war bis zum 30.November 2020 16:59 möglich. Wir bedanken und ganz herzlich bei allen TeilnehmerInnen!
Hinweis: Bosch war so freundlich, uns für den Test und die Verlosung den Cookit zur Verfügung zu stellen.
Review
Cookit
Der Cookit von Bosch ist ein sehr hochwertiges jedoch auch hochpreisiges Küchengerät, das beim Kochen vor allem unterstützt und anleitet. Dadurch, dass nur erprobte Rezepte Einzug in die App finden ist bei Einhaltung der einzelnen Schritte ein Gelingen des Gerichts so gut wie garantiert. Technisch hat der Cookit in der Testphase absolut einwandfrei funktioniert. Verbesserungsbedarf gibt es bei den Filtermöglichkeiten der App und auch das Rezepte-Angebot ist ausbaufähig, wobei letzteres regelmäßig erweitert wird.
positiv
- einfache Einrichtung
- leicht verständliche Anweisungen
- Gerät übernimmt viele Arbeitsschritte und reduziert so den Stress beim Kochen
- spülmaschinenfest
- verlässliches Sicherheitssystem
negativ
- Nachbesserungsbedarf bei der App
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