
Schon seit einigen Jahren hat Huawei auch Smartwatches im Produktportfolio. Dabei war GT-Reihe war schon immer mehr ein Fitness-Wearable als Smartwatch. Mit der neuen Huawei Watch GT 2 wird dieser Weg weiterhin konsequent beschritten und in Details verbessert. Im Praxis-Test finden wir viel Positives, allerdings nicht nur.
Lieferumfang
Eine schicke Verpackung, die das Auspacken leicht gestaltet, dabei aber die Inhalte gut schützt.



- Huwaei Watch GT 2
- USB-Ladekabel (USB-A zu USB-C)
- Ladeadapter (USB-C)
- Quick Start Anleitung
Ein Netzteil hätte man vielleicht noch beilegen können, auch wenn man wohl davon ausgeht, dass man schon zumindest eines für das Smartphone besitzt. Mit USB-C wird zumindest der aktuelle USB-Standard genutzt.
Detaillierte Spezifikationen
Gehäusematerial | Edelstahl, Kunststoff |
Armbandmaterial | Silikon oder Leder |
Display | 1.39″, 454×454 Pixel, AMOLED, kapazitiver Touchscreen, rund |
CPU | keine Angabe (HiSilicon Kirin A1) |
Schnittstellen | Bluetooth 5.1 |
Sensoren | Beschleunigungssensor, Gyroskop, Lichtsensor, Kompass, Pulsmesser (optisch), Barometer |
Kompatibilität | ab Android 4.4, iOS 9.0 |
Stromversorgung | Akku (445mAh) |
Abmessungen (Gehäuse) | 45.9×45.9×10.7mm |
Abmessungen (Armband) | wechselbar |
Gewicht | 41g |
Besonderheiten | Freisprecheinrichtung, GPS, GLONASS, 5ATM |
Gelistet seit | 2019-09-09 |
Design und Verarbeitung
Wer die aktuellen Smartphones (z.B. das P30 Pro) von Huawei kennt, weiß, dass Design und Verarbeitung inzwischen ein absolutes Top-Level erreicht haben. Erfreulicherweise macht hier die Watch GT 2 keine Ausnahme. Das Design kann durch Eleganz und Unaufdringlichkeit punkten. Dadurch kann man die Watch GT 2 auch problemlos zu förmlicheren Anlässen tragen, was keine Selbstverständlichkeit ist, gerade bei Wearables mit Fitness-Schwerpunkt.



Auch bei den Materialien sind wir voll des Lobes. Das Silikonarmband ist angenehm zu tragen und wirkt hochwertig. In eine ähnliche Richtung geht das Lederarmband, auch wenn dieses sicherlich nicht für (schwitzende) Vielläufer gedacht ist.


Die Uhr selbst besticht durch das 3D-Glas, das sich um die Ecke biegt und das Aluminium-Gehäuse. Das OLED-Display löst bei einem Durchmesser von 35,5mm mit 454×454 Pixel auf. Damit beträgt die Pixeldichte scharfe 326ppi.
Die Druckpunkte der zwei seitlichen Knöpfe sind knackig und geben durchwegs gutes Feedback. Gegen Eindringen von Süßwasser ist die Watch GT 2 bis zu 50m geschützt.
Software
Huawei setzt bei der Watch GT 2 auf ein eigenen Betriebssystem und verwendet nicht Googles Wear OS. Das ist gerade bei Wearables nicht ungewöhnlich, auch andere Hersteller nutzen eigene Lösungen.
Android-User werden sich trotzdem schnell zurechtfinden. Am Startbildschirm kann von oben runtergewischt werden um zu den Schnelleinstellungen zu kommen. Darunter auch sehr praktische Features wie „No Disturb“ und „Find Phone“. Letzteres sorgt dafür, dass das verbundene Smartphone (sehr laut) läutet.



Ein Wisch von unten bringt einen zu den Benachrichtigungen des Smartphones, die auf die Watch GT 2 weitergeleitet werden können. Sehr schade ist lediglich, dass nicht auf die Nachrichten geantwortet werden kann. Bei manchen Apps wird auch nur die Überschrift (Gmail) angezeigt und nicht der gesamte Nachrichten-Inhalt. Verschenktes Potenzial.
Seitliches Wischen über den Bildschirm bringt einen zu den zahlreichen Fitness-Apps und deren schön gestalteten Übersichtsseiten.
Natürlich gibt es auch eine eigene Smartphone-App „Huawei Health“ (Android/iOS), die zahlreiche weitere Einstellungsmöglichkeiten bietet und eine noch genauere Übersicht der eigenen sportlichen Leistungen. Das erste Pairing des Smartphones mit der Smartwatch gestaltete sich etwas mühsam. Erst der Restart des Smartphones und der Watch brachte die gewünschte Verbindung. Danach war die Koppelung über Bluetooth allerdings stabil und sorgte für keinerlei Probleme.
In der App lässt sich auch ganz genau einstellen, welche Benachrichtigungen an die Watch GT 2 weitergeleitet werden können. Auch neue Designs für die Ziffernblätter können hier runtergeladen und installiert werden.
Die Fitness-Apps sind übersichtlich gestaltet. Da die Watch GT 2 auch über ein GPS-Modul verfügt, können auch die eigenen Läufe problemlos getrackt werden und genaue Statistiken abgerufen und geteilt werden. Auch Achievements für erreichte Leistungen sollen die eigene Motivation fürs Workout steigern.
Huawei Watch GT 2 im Alltag
Zwei Dinge sind während des Testzeitraums von rund einer Woche sehr positiv aufgefallen. Die Akkulaufzeit war beeindruckend, denn nach dem erstmaligen Aufladen über den magnetischen Ladeadapter, war kein weiteres Laden notwendig. Die Kombination aus stromsparender CPU, OLED-Display und Software-Optimierungen macht sich dabei absolut bezahlt. Anzumerken ist hierbei noch, dass die Always-On Funktion des Displays aktiviert war. Erst als die Uhr abends abgelegt wurde, schaltete sich das Display nach einiger Zeit von selbst aus. Nach 7 Tagen war der Akkustand auf 12% gesunken.
Außerdem konnte das scharfe OLED-Display und das schlichte Design zu jederzeit überzeugen. Auch bei Tageslicht war das Display gut ablesbar. Da die Watch GT 2 auch nicht klobig wirkt, kann sie auch problemlos zu jedem Anlass getragen werden und nicht nur zum Workout. Für schmale Handgelenke gibt es ja zudem noch eine 42mm-Version.

Die Fitness-Apps funktionieren im Alltag tadellos und liefern mehr oder weniger nützliche Infos. Praktisch ist dabei, dass der untere Knopf als Shortcut für eine oft genutzte Watch-App genutzt werden kann. Wer hier wirklich alles herausholen will, muss auf die Smartphone-App zurückgreifen.
Anrufe können über die Uhr auch angenommen werden. Dabei sind die eingebauten Lautsprecher überraschend laut und klar. So lässt sich auch Musik über diese abspielen und kommt vom Sound her fast an kleine Bluetooth-Lautsprecher heran.
Etwas schade war es dann aber immer wieder, wenn eine Benachrichtigung vom Smartphone auf der Watch GT 2 eingelangt ist. Denn eine echte Interaktion (außer Lesen) ist nicht möglich. Teilweise wurden auch Benachrichtigungen doppelt angezeigt. So vorteilhaft sich die Energieeffizienz des Kirin-A1-Chips auf die Akkulaufzeit auswirkt, für eine flüssige Darstellung auf der Watch GT 2 reicht die Power leider nicht. Zwar kann man schnell zwischen den Menüs navigieren, „smooth“ wirkt das dabei nicht.
Fazit
Was gefällt
Die Watch GT 2 ist ein schickes Gerät. Huawei setzt auf ein schlichtes Design mit sportlichen Akzenten. Das OLED-Display ist leuchtstark und ein echter Hingucker. Alles ist tadellos verarbeitet und wasserdicht. Dazu kommt, dass Huawei viel Wert auf lange Akkulaufzeiten gelegt hat.
Auch die Fitness-Apps sind umfangreich schön gestaltet. Die Herzfrequenzmessung funktionierte im Test zuverlässig, aber auch das GPS-Tracking war ein nützliches Feature, das in diesem Preisbereich (ab 230 Euro) keine Selbstverständlichkeit ist.
Was nicht so gefällt
So gut die Watch GT 2 als Fitness-Tracker funktioniert, so bescheiden sind die anderen „smarten“ Features integriert. Benachrichtigungen werden zwar verlässlich auf die Uhr weitergeleitet, wer darauf reagieren will, muss aber erst recht wieder das Smartphone zücken.
Auch das schöne OLED-Display verblasst etwas, wenn die Menüpunkte auf der Uhr mit ein paar Frames zuwenig aufgerufen werden und dadurch nicht das Gefühl aufkommt, als wäre alles „aus einem Guss“. Die lange Akkulaufzeit hat eben doch ihren Preis.
Conclusio
Alle, die auf der Suche nach einem eleganten Fitness-Wearable sind, können die Huawei Watch GT 2 ins Auge fassen. Lange Akkulaufzeiten, eine beeindruckende Verarbeitung und ein leuchtstarkes OLED-Display bilden ein stimmiges Gesamtpaket, das für diesen Preis die Konkurrenz ordentlich aufmischt.
Wer eine leistungsstarke Smartwatch sucht, sollte die Erwartungen an die Watch GT 2 deutlich herunterschrauben bzw. weitersuchen. Zu sehr liegt der Fokus einfach auf die Fitness und lange Laufzeiten, zu wenig auf die „smarten“ Features.
Angebote für die Huawei Watch GT 2
Huawei Austria war so freundlich, uns für den Test zwei Modelle zur Verfügung zu stellen.