Home Automation liegt voll im Trend, ist aber zumeist zeit- und kostspielig. Mit den Produkten von SwitchBot können die eigenen vier Wände schnell und einfach „smart“ werden, so zumindest das Versprechen des jungen Herstellers. Wie gut das tatsächlich funktioniert, haben wir uns gleich bei einigen SwitchBot-Produkten angesehen.
Was ist (ein) SwitchBot überhaupt?
Angefangen hat alles auf Kickstarter mit einem kleinen, motorisierten Schalter, der per App (oder Sprachsteuerung) aktiviert werden kann. Damit können z.B. Lichtschalter o.ä. gedrückt werden. Der initiale Erfolg hat dazu geführt, dass es inzwischen sehr viele Arten von SwitchBots gibt: Temperatursensoren, Schlösser, Fernbedienungen, u.v.m.
Welche SwitchBot-Produkte testen wir? / Lieferumfang
Für unseren Praxis-Test haben wir folgende SwitchBots zur Verfügung gehabt:
- SwitchBot Hub 2
- SwitchBot Curtain U Rail 2
- Solar Panel
- Remote
- Contact Sensor
- SwitchBot Bot
- Meter Plus





Da wir mehrere Produkte testen, gehen wir diesmal nicht so detailliert auf Lieferumfang und Verpackung ein. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass alle Produkte sicher verpackt sind. Es liegt auch immer eine Gebrauchsanleitung bei, allerdings nur in Englisch. Benötigte Batterien sind mit dabei (oder ein Netzteil). Auch Ersatz-Klebepads (sofern benötigt) sind im Lieferumfang enthalten.
Design und Verarbeitung
Der weiße, leicht angeraute Kunststoff der SwitchBot-Produkte fühlt sich wertig an. Die Verarbeitungsqualität ist auf einem hohen Niveau. Das schlichte Erscheinungsbild ist dabei typisch für Smart Home-Produkte.




SwitchBot im Betrieb
Ersteinrichtung / App
Ohne Smartphone und der dazugehörigen App (für iOS und Android erhältlich) geht in der SwitchBot-Welt eigentlich gar nichts. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, denn die App ist übersichtlich und verständlich gestaltet und bietet für jeden SwitchBot eine (bebilderte) Schritt-für-Schritt-Anleitung. Erfreulicherweise ist die App auch komplett in Deutsch, im Gegensatz zu den beiliegenden Gebrauchsanleitungen, die in Englisch verfasst sind.
Es empfiehlt sich zuerst den SwitchBot Hub 2, der soeben erst auf den Markt gekommen ist, mit dem Smartphone zu verbinden und einzurichten. Der Hub 2 ist nicht nur ein Thermo- und Hygrometer, sondern eben auch die zentrale Steuerungseinheit für alle anderen SwitchBots. Das Pairing mit der App und dem WLAN-Netz funktioniert tadellos, so wie bei allen anderen SwitchBots. Zudem wird auch das Hub 2 mit einem zukünftigen Update zum herstellerübergreifenden Smart Home-Standard Matter kompatibel sein. Eine Beta für Matter läuft gerade.
Über die App können auch Firmware-Updates für die einzelnen SwitchBots installiert werden. Und von denen gibt es im 2-wöchigen Testzeitraum sehr viele. Das ist natürlich positiv zu bewerten: Fehler werden korrigiert und Features nachgereicht. Trotzdem ist es gelegentlich etwas störend, da man zu gewissen Zeitpunkten geradezu erschlagen wird mit Update-Aufforderungen.
Weiters ist es auch möglich, eine SprachassistentIn von Google, Apple oder Amazon zu nutzen. Die Verbindung zu diesen Diensten ist sehr schnell eingerichtet.
Zusammenfassend ist die Einrichtung der verschiedenen SwitchBots sehr einfach, wenn man sich etwas Zeit nimmt. Die Einrichtungsschritte sind zumeist sehr ähnlich. Der Status jedes SwitchBots wird übersichtlich in der App dargestellt, auch das Erstellen von „Scenes“ (Koppelung von Funktionen der SwitchBots) ist denkbar einfach. Hier verdient sich der Hersteller Lob, denn nicht jede Smart Home-App bietet so einen angenehmen Einstieg – hier spricht der Autor dieser Zeilen aus leidvoller Erfahrung.
Szenario 1: Vorhang auf / Vorhang zu (SwitchBot Hub 2: Curtain + Solar Panel + Remote)
Den SwitchBot Curtain gibt es in verschiedenen Ausführungen – alle gängigen Vorhangsysteme sind abgedeckt. Für eine besonders komfortable und nachhaltige Lösung gibt es optional ein passendes Solar Panel, das sich über USB-C verbinden lässt. In unserem Test findet dieses Panel natürlich Verwendung, aber zu Testzwecken wird es nur provisorisch daneben gehängt. Wie bei vielen anderen SwitchBot-Produkten gibt es Klebestreifen, die eine dauerhafte Befestigung ermöglichen. Zusätzlich koppeln wir auch noch die kleine 2-Tasten-Fernbedienung (Remote), um den Komfort zu erhöhen.
Die erste Kalibrierung des SwitchBot Curtain sorgt dafür, dass man jeweils eine Position für „Vorhang offen“ und „Vorhang zu“ definiert. Eine weitere Einstellung in der App sorgt für eine reibungslose Verbindung mit der Fernbedienung. Natürlich lassen sich an dieser Stelle andere Verknüpfungen erstellen: zu bestimmten Zeiten/Tagen, Lichteinfall, Temperatur etc. Die Möglichkeiten sind vielfältig.
Szenario 2: Fenster auf / Fenster zu (SwitchBot Hub 2: Bot + Contact Sensor)
Selbstverständlich wollen wir auch noch den „Ur“-SwitchBot Bot testen. Dafür haben wir eine nicht-smarte elektrische Fenstersteuerung gewählt und den SwitchBot Bot dort mittels des mitgelieferten 3M-Klebestreifen festgeklebt. Weiters haben wir einen Kontakt Sensor so gekoppelt, dass dieser bei einer öffnenden Tür den SwitchBot Bot-Schalter auslöst. Ähnlich wie beim ersten Szenario ist die Einrichtung über die App sehr simpel und selbsterklärend.


Anhand dieser zwei Testszenarien wird schnell klar: Die Kommunikation zwischen Hardware und Software funktioniert sehr gut. Und auch die Kombinationsmöglichkeiten sind umfangreich. Viele „normale“ Schalter können in einigen Minuten smart und damit auch in größere Home Automation-Netzwerke eingebunden werden. Die monetären und zeitlichen Ersparnisse durch den Einsatz von SwitchBots können in einigen Anwendungsfällen enorm sein.
Kleine Schwächen
So sehr uns das Konzept und auch die Umsetzung in unseren Tests überzeugen können, es ist nicht alles perfekt. Zum einen wäre da die Geräuschkulisse, die durch die Motorisierung entsteht. Beim kleinen SwitchBot Bot ist das noch recht leise und fast schon niedlich, beim großen SwitchBot Curtain kann das Geräusch schnell nerven.
Überhaupt sind die Motoren klarerweise eine bauartbedingte Schwachstelle. In unserem Test macht zwar kein Motor Probleme, aber wie lange diese dann tatsächlich halten, lässt sich nur schwer beurteilen und hängt sicherlich auch vom eigenen Nutzungsverhalten ab.
Außerdem ist so manche Anbringung über die Klebestreifen nicht immer optimal. So lässt sich der Bot nicht auf jeden Lichtschalter anbringen. Sollte man sich zu einem späteren Zeitpunkt für eine andere Positionierung entscheiden, muss natürlich der SwitchBot mit dem Klebestreifen entfernt werden. Das kann in der Praxis durchaus mühsam sein. Zumindest legt SwitchBot immer einen Ersatzklebestreifen bei.
Gewinnchance – SwitchBot Set
Die Teilnahme war bis zum 15. Mai 2023 13:59 möglich. Wir bedanken uns bei allen TeilnehmerInnen!
SwitchBot war so freundlich, uns für den Test und die Verlosung Geräte zur Verfügung zu stellen
Der Sponsor der Produkte nimmt keinerlei Einfluss auf unseren Test und unsere daraus resultierenden Urteile und Wertungen. Auch eine Vorabansicht gibt es für den Sponsor nicht.
Review
SwitchBot
SwitchBot-Produkte können die eigenen vier Wände smart machen und das ohne großen finanziellen und zeitlichen Aufwand. Der Einstieg ist leicht und das Produktportfolio wächst beständig. Vor allem das reibungslose Zusammenspiel zwischen Hard- und Software kann beeindrucken. Damit bringt man auch etablierte Smart Home-Hersteller in Verlegenheit. Der neue SwitchBot Hub 2 ist im Test eine überzeugende und zuverlässige Steuerungseinheit, die dank der Sensoren und Zwei-Tasten-Steuerung auch noch zusätzlichen Mehrwert mit sich bringt. Über die Langlebigkeit der eingesetzten Motoren lässt sich zwar nur spekulieren. Die Tatsache, dass es Solar Panels im Portfolio gibt, lässt sich dagegen nur loben.
positiv
- Umfangreiches, innovatives Produktportfolio
- Einfache Ersteinrichtung und Installation
- Sehr gute App mit zahlreichen Erklärungen und Einstellungen
- Bestehende Geräte und Schalter können schnell und unkompliziert "smart" gemacht werden
negativ
- Lautstärke des SwitchBot Curtain
- Befestigung mittels Klebepads nicht immer optimal/möglich
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