Der Blick aus dem (Büro-)Fenster verrät einem so einiges über die eigene Umwelt. Aktuell zum Beispiel, dass die Sonne nicht mehr so kräftig strahlt und die Bäume ihre Blätter verlieren. Die Tage werden kürzer, der Niederschlag vermehrt sich. Ein untrügerisches Zeichen: der Herbst ist im vollen Gange. Doch was heißt das für den Mitteleuropäer? Ganz klar: Morgens verlassen wir das kuschelig warme Bett wenn es draußen noch dunkel ist und dürfen, abends am Heimweg, schon die Straßenbeleuchtung bewundern.
Somit kann man die kurze Hose, den Bikini und die Flip-Flops des Sommers im Kasten verstauen und Pullover, Winterjacke und Stiefel hervorholen. Gartenmöbel, Griller und Pool muss man Winterfest machen und zur Sicherheit nachsehen, ob man noch genug Ersatzleuchtmittel zuhause hat. Wer will denn schon im Dunkeln sitzen? ICH jedenfalls nicht.
Die Fleißigen und Planer unter uns machen sich schon Gedanken darüber, was sie ihren Liebsten an den kommenden Feiertagen schenken sollen. Will man keinen überteuerten Preis für das passende Geschenk bezahlen, sollte man keinesfalls bis zur letzten Minute warten.
Autofahrer haben zu dieser Jahreszeit sowieso andere Sorgen: Komme ich mit meinen Reifen noch einen Winter durch? Überstehen meine Reifen noch einen Winter? In Österreich gilt von 1. November bis 15. April die Winterreifenpflicht. In Deutschland gilt diese bei „winterlichen Wetterverhältnissen“. Autofahrerklubs empfehlen von „O bis O“ (Oktober bis Ostern) entsprechende Reifen auf den Fahrzeugen zu haben, was generell ein guter Hinweis ist. Mein Rat an dieser Stelle: Ostern 2016 ist bereits Ende März – also bitte nicht zu wörtlich nehmen.
Ob man jetzt echte Winterreifen nimmt oder die, laut Herstellern immer besser werdenden, Ganzjahresreifen hängt sowohl von der eigenen Fahrsituation als auch den befahrenen Gebieten ab. Angenommen: Fährt jemand mit 80km/h einmal die Woche zum Supermarkt, wird ein Ganzjahresreifen vollkommen ausreichen. Je mehr Kilometer gefahren werden – bei unterschiedlichen Witterungen und Jahreszeiten – desto eher lohnt sich eine Investition in zwei Reifensätze. Ein Ganzjahresreifen ist ein guter Kompromiss – aber auch nicht mehr. Der Härtegrad der Gummimischung liegt zwischen einem Sommer- und Winterreifen. Im Sommer besteht die Gefahr, dass der Reifen bei einer starken Bremsung schmiert und im Winter findet er nicht den optimalen Halt. Hinweis an dieser Stelle: Winterreifen im Sommer sind im ersten Moment zwar wirtschaftlich toll zum „runterfahren“ aber vom Sicherheitsaspekt einfach dumm.
Diverse Autofahrerclubs und Magazine testen dutzende Reifen und geben meist immer eine gemeinsame Empfehlung ab: Kaufen Sie nicht den billigsten Reifen.
Dies möchte ich nicht unkommentiert stehen lassen: Warum nicht einfach einen der gut bewerteten Reifen kaufen und das zu einem günstigen Preis? Hier kann man wirklich sparen und das gesparte Geld dann noch sinnvoll investieren. In Schneeketten, Scheibenfrostschutz oder einen neuen Satz Scheibenwischer zum Beispiel. Auch Ersatzlampen für das Auto sind eine gute Idee denn – wie eingangs schon erwähnt – wer will denn schon im Dunkeln sitzen oder gar fahren? ICH jedenfalls nicht.
Hat man sich für einen Reifen entschieden, sollte man nicht lange warten um diesen zu kaufen. Reifen sind Saisonartikel und antizyklisches Kaufen funktioniert hier nicht. Sind die Lager einmal leer, bleiben sie das auch bis zur nächsten Saison. Während der Kunde sich vielleicht noch überlegt, welche Winterreifen er Ende Oktober kaufen will, produzieren die Hersteller bereits die Sommerreifen für das nächste Jahr. Mein Tipp: Kauft eure günstigen – aber nicht billigen – Reifen rechtzeitig! Denn ein Auto hat in der Regel nur 4 Kontaktpunkte zur Straße und das sind die Reifen. Oder wer will schon wegen gesparten 100 oder 200 Euro in der nächsten Leitplanke kleben um dann seine letzte Fahrt anzutreten. ICH jedenfalls nicht…
Gastbeitrag von Thomas B., Redakteur bei Geizhals