Von ASRock sind vier ATX-Mainboards mit Z170-Chipsatz und DDR4 für den Sockel 1151 aufgetaucht. Zusätzlich geben geleakte Datenblätter von benchmarkhardware.com einen genauen Einblick in die Ausstattung der Modelle. Erstmals stehen im Mainstream-Segment mehr als 16 Lanes für PCI-Express 3.0 zur Verfügung: Grafikkarten und flotte M.2-SSDs können nun parallel genutzt werden ohne sich gegenseitig auszubremsen.
Mit den kommenden Skylake-CPUs, welche nächste Woche erwartet werden, bringt Intel auch passende Chipsätze mit einem neuen Bezeichnungssystem. Die als 100er-Serie getaufte PCH-Generation (Platform Controller Hub) mit dem Codenamen „Sunrise Point“ (Z170/Q170/H170/Q150/B150/H110) löst „Wildcat Point“ (Z97/H97) ab und bringt seit langem wieder zahlreiche Verbesserungen.
Neben dem Wechsel auf DDR4 ist die wichtigste Verbesserung bei der Lane-Verteilung von PCIe-Express 3.0 zu finden. Während die CPU – wie schon seit Ivy-Bridge – die entsprechenden Lanes bereitstellt, werden diese nun erstmals auch vom Chipsatz beigesteuert. Bei Z170 und Q170 sind es 20. Weitere 16 Lanes werden von der CPU ergänzt und können exklusiv für die Grafikkarte(n) bereitstehen, ohne kostbare Bandbreite an die Peripherie zu verschenken.
Ein Skylake-System bietet somit im besten Fall 36 PCIe 3.0-Lanes. Beim Blick in die ASRock-Datenblätter fällt auf, dass sich viele Schnittstellen die Anbindung nicht mehr teilen. So lässt sich ein SLI- oder CrossFire-Setup in x8/x8-Konfiguration gleichzeitig mit einer High-Speed-SSD wie der Samsung SM951 ohne Flaschenhals betreiben. Beim ASRock Z170 Extreme7 kann man sogar drei solcher SSDs unterbringen – M.2 wird ohne Ausnahme mit vier PCIe 3.0-Lanes realisiert.
Die wiederholte Integration der Totgeburt SATA-Express ist etwas ärgerlich, da die Schnittstelle kaum verbreitet und vergleichsweise langsam ist. Man kann an dieser zwar weiterhin normale SATA-Datenträger anschließen, für SATA-Express selbst werden aber keine SSDs angeboten. Viel zukunftstauglicher wäre die Integration von U.2, mit dem sich mächtige Enterprise- oder Workstation-SSDs von Intel (z.B.: SSD 750) betreiben lassen. Diese können aufgrund ihrer hohen Leistungsaufnahme oder der Größe nicht mehr im schmalen M.2-Formfaktor realisiert werden, benötigen aber vier PCIe 3.0-Lanes. Dafür wurde SATA-Express aber nicht spezifiziert. ASRock wird einen entsprechenden Adapter anbieten, der den Betrieb einer U.2-SSD über die M.2-Schnittstelle ermöglicht.
Im Bereich Storage hat sich sonst nichts getan: Über den Chipsatz stehen weiterhin 6x SATA 6Gb/s zur Verfügung. Zwei weitere SATA-Ports spendiert ASRock mit einem Zusatzchip. Wer HDMI 2.0 sucht, wird leider enttäuscht: Zum Einsatz kommt weiterhin HDMI 1.4.
USB 3.1 findet sich auf allen vier Modellen, sowohl als Typ-A- als auch als Typ-C-Buchse. Diese Aufgabe erledigt jedoch nicht der Intel-Chipsatz, sondern ein ASMedia-Zusatzcontroller. Bei den „Plus“-Modellen (Extreme4+/Extreme6+/Extreme7+) ist zusätzlich ein USB 3.1-Frontpanel inkludiert – die „Non-Plus“-Varianten sind allem Anschein nach bis auf die Modell-Beschriftung und dem Lieferumfang ident.
Erstmals setzt ASRock ausnahmslos auf 4-Pin-Lüfteranschlüsse um PWM-Lüfter mit Tachosignal betreiben zu können. Das war bisher einer der größten Schwachpunkte im Vergleich zur Konkurrenz.
Eine Überraschung betrifft den Arbeitsspeicher: Laut den Datenblättern sollen maximal 64GB RAM möglich sein. Bisher hat Intel im Mainstream-Segment bei mehr als 32GB einen Riegel vorgeschoben. Ob man diese Limitierung nun aufgehoben hat? Mehr Infos gibts am 5. August.
ASRock Z170 Extreme6 (benchmarkhardware.com)
ASRock Z170 Extreme6+ (benchmarkhardware.com)
ASRock Z170 Gaming K6+ (benchmarkhardware.com)
ASRock Z170 Extreme7+ (benchmarkhardware.com)
ASRock Z170 Extreme7 (asrock.com)
ASRock Z170 Gaming K6 (asrock.com)