Der Star dieser Smartphone-Show soll ganz klar die Kamera sein. Zweihundert Megapixel. Das ist eine Ansage, aber auch ansonsten sieht das neue Xiaomi 12T Pro wie ein High-End-Smartphone im Jahr 2022 aus. Einzig der Preis siedelt sich „nur“ in der oberen Mittelklasse an. Gibt es versteckte Kompromisse? Erfahrt es in unserem exklusivem Launch-Test!
Lieferumfang
In der preislichen Mittelklasse ist der Lieferumfang erfreulicherweise meist umfangreicher als bei den High-End-Modellen. Die Beigabe eines Schnell-Ladegeräts mit sagenhaften 120W und einer transparenten Schutzhülle ist deshalb zu begrüßen.


Design und Verarbeitung
Das Xiaomi 12T Pro liegt gut in der Hand, trotz der beachtlichen Größe und des Gewichts mit 205g. Das flache 6,67″-Display wird dabei von einem sehr schmalen Rahmen umgeben. Die matte Glas-Rückseite besitzt den Vorteil, dass man keine Fingerabdrücke sieht, ist aber etwas rutschig. Das Smartphone kommt in drei Farben: blau, schwarz und silber.









Der Rahmen selbst ist abgerundet, bei der Größe des Smartphones nicht überraschend. Das Triple-Kamera-Modul ragt prominent in der oberen, linken Ecke heraus. Der „200MP“-Schriftzug ist dagegen fast schon schüchtern und in kleinen Lettern platziert. Am rechten Rahmenrand befinden sich die äußerst schmale Lautstärke-Wippe und der On/Off-Schalter. Selbst nach einigen Tagen Nutzung waren diese Knöpfe im Alltag nicht immer leicht zu ertasten und auch der Druckpunkt könnte knackiger sein.
Detaillierte Spezifikationen
Betriebssystem | Android 12.0 (ab Werk) |
Display | 6.67″, 2712×1220 Pixel, 68 Mrd. Farben, AMOLED, kapazitiver Touchscreen, Gorilla-Glas 5, Kameraloch, HDR (HDR10+, Dolby Vision), 30Hz/60Hz/90Hz/120Hz Aktualisierungsrate, 480Hz Abtastrate |
Kamera hinten | 200.0MP, f/1.69, Phasenvergleich-AF, OIS, Dual-LED-Blitz, Videos @4320p/24fps, Videos @1080p/1920fps (Kamera 1); 8.0MP, f/2.2, Weitwinkelobjektiv (Kamera 2); 2.0MP, f/2.4, Makroobjektiv (Kamera 3) |
Kamera vorne | 20.0MP, f/2.24, Videos @1080p/60fps |
Schnittstellen | USB-C 2.0 (480Mb/s, OTG), Wi-Fi 6 (WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax), Bluetooth 5.2, NFC, Infrarot-Port |
Sensoren | Beschleunigungssensor, Gyroskop, Annäherungssensor, Lichtsensor, Kompass, Fingerabdrucksensor (Display) |
SoC | Qualcomm SM8475 Snapdragon 8 Plus Gen 1, 64bit |
CPU | 1x 3.20GHz Kryo Prime + 3x 2.75GHz Kryo Gold + 4x 2.00GHz Kryo Silver |
GPU | Adreno 730 |
RAM | 12GB |
Speicher | 256GB (UFS 3.1) |
Navigation | A-GPS (L1/L5), GLONASS, BeiDou, Galileo (E1/E5a), NavIC |
Modem | GSM (0.2Mbps/0.1Mbps), UMTS, LTE, 5G |
Frequenzbänder | 2G (850/900/1800/1900), 3G (B1/B2/B4/B5/B6/B8/B19), 4G (B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B13/B17/B18/B19/B20/B25/B26/B28/B32/B38/B39/B40/B41/B42/B48/B66), 5G (n1/n3/n5/n7/n8/n20/n28/n38/n40/n41/n66/n75/n77/n78) |
Akku | 5000mAh, fest verbaut |
Ladeleistung | 120W (Xiaomi HyperCharge) |
Gehäuseform | Barren |
Gehäusematerial | Glas (Rückseite), Metall (Rahmen) |
Farbe | blau |
Abmessungen | 163.1×75.9×8.6mm |
Gewicht | 205g |
SIM-Formfaktor | Nano-SIM, eSIM |
Besonderheiten | Dual-SIM, Stereo-Lautsprecher (hybrid) |
Gelistet seit | 04.10.2022 |
Display
In diesem Bereich hat die Mittelklasse meist schon zu den deutlich teurreen Flaggschiffen aufgeschlossen: Beim Xiaomi 12T Pro sorgt ein 6,67″-AMOLED-Display mit 120Hz und rund 500nits (bis zu 900nits im high brightness mode) für eine flüssige und helle Darstellung. Die Auflösung beträgt dabei 2712×1220 (446ppi). Die mittige Aussparung für die Front-Kamera ist klein gehalten und der Display-Rahmen ist erfreulicherweise gleichmäßig. Eine schon angebrachte Displayschutzfolie soll das Display (Gorilla Glass 5) auch bei Stürzen vor Brüchen und Kratzern schützen.





Das Xiaomi 12T Pro im Alltag
Software / Features
Rein optisch ist Xiaomis MIUI 13 stark anpassbar an die eigenen Vorlieben. Schicke und flüssige Animationen gehören dabei zum Standard. Als Grundgerüst kommt Android 12 zum Einsatz. Das bedeutet im Alltag ein sehr breites Feature-Set, das kaum Wünsche offen lässt. Xiaomi bietet, wie Google oder Apple, die meisten „grundlegenden“ Softwaredienste auch an. Cloud, Maps, Gallery, etc.: Alles ist vorinstalliert auf dem Gerät, leider auch inklusive Werbung an gewissen Stellen. Wirklich störend ist diese zwar nie, trotzdem ist das – aus Konsumentensicht – kein positiver Trend.






Wann das Xiaomi 12T Pro ein Update auf Android 13 (bzw. MIUI 14) erhält, kann noch nicht genau vorhergesagt werden, 2023 wird es wohl soweit sein. Wie viele Major-Updates dann noch folgen werden, wird erst die Zeit zeigen. Zumindest verspricht auch Xiaomi, wie die Konkurrenten Samsung, Google & Co., die Update-Zyklen zu verlängern und auch Sicherheitsupdates an eine breite Gerätebasis zu liefern. Trotzdem sollte jeder Hersteller an den tatsächlichen Taten gemessen werden und nicht an den Versprechen im Vorfeld.
In Summe kann man sich mit MIUI auf dem Xiaomi 12T Pro sehr schnell anfreunden. Die Anpassungsmöglichkeiten sind vielfältig genug, um schnell die Benutzeroberfläche den eigenen Wünschen entsprechend zu modifizieren. Gestennavigation, als auch „klassische“ Android 3-Tasten-Navigation sind möglich und funktionieren sehr zuverlässig.
Leistung
Flott und flüssig: So lässt sich die Performance der eingesetzten Top-Soc Snapdragon 8+ Gen1 am besten beschreiben. „Nachdenkpausen“ beim Starten von Apps oder beim Multi-Tasking gibt es im Test keine. Grafisch aufwändige Spiele wie Genshin Impact laufen sehr gut, erst nach knapp 30 Minuten scheint das Gerät etwas drosseln zu müssen.




Die Android-Konkurrenz ist hier auch im High-End-Bereich nicht besser. Das 12T Pro bleibt zudem bei intensiver Nutzung immer recht kühl und wird nie unangenehm heiß auf der Rückseite.
Sound / Mikrofone
Die verbauten Stereo-Lautsprecher sind klar und vor allem laut, ein 3,5mm-Klinkenanschluss ist allerdings nicht mit dabei. Die Mikrofone unterdrücken störende Nebengeräusche (wie z.B. Wind) aber nur mangelhaft, wobei die eigene Stimme dumpf klingt.
Fingerabruckscanner
Das Entsperren durch den eigenen Fingerabdruck funktioniert – erwartungsgemäß – sehr zuverlässig. Auch die Positionierung im unteren Drittel des Bildschirms ist gut erreichbar für den Daumen.
Akku
Der 5000mAh-Akku kann über Kabel mit dem (beiliegenden) 120W-HyperCharger geladen werden. In 15 Minuten war das Gerät von 10% auf 75% geladen, ein beachtlicher Wert. Durch den doch recht kurzen Testzeitraum können keine langfristigen Aussagen zur Akkulaufzeit getroffen werden.




Nur soviel sei gesagt: Selbst nach einem Tag in unserem sehr vielseitigen Testparcours hatte das Smartphone abends noch über ein Viertel der Akkuleistung. Kabelloses(Qi) Laden ist nicht mit an Bord – der erste nennenswerte Unterschied zu aktuellen Top-Smartphones.
Kamera
Smartphone-KennerInnen wissen es bereits seit Jahren: Exzellente Kamera-Hard- und Software ist mittlerweile eines der Hauptunterscheidungsmerkmale. Das Xiaomi 12T Pro macht hier natürlich auch keine Ausnahme. Der brandneue Samsung ISOCELL HP1-Sensor bildet das Herzstück: 200 Megapixel, 1/1.22″, OIS und 16:1 pixel binning. Die beiden anderen Sensoren (2MP-Makro/8MP-Ultraweitwinkel) performen dazu im Vergleich nur durchschnittlich. Dafür kann der 200MP-Hauptsensor auch einen optischen 2x Zoom, der wirklich gut funktioniert.
Videos können in 8K+, HDR10+ und in der Nacht aufgenommen werden. Filmen in 4K-Auflösung ist aber der beste Kompromiss aus Qualität, Dateigröße und Akkubeanspruchung. Die Ergebnisse, die das Xiaomi 12T Pro mit dem Hauptsensor abliefert, sind durchwegs positiv, auch bei schlechten Lichterverhältnissen. Farben sind kräftig, aber nicht übersättigt. Die optische Bildstabilisierung liefert ruhige Aufnahme. Auch im Video-Bereich ist der Unterschied zwischen des Ultra-Weitwinkelsensor und Hauptsensor jederzeit sichtbar. Eine flachere Farbabstimmung und die Beschränkung auf 1080p/30frames ergibt die Wertung: durchaus brauchbar, aber nicht herausragend



Dafür kann der 20MP Selfie-Shooter auf der Vorderseite überzeugen, auch wenn das Video dabei auf 1080p beschränkt ist. Personen sind zumeist sehr scharf und auch der Porträt-Modus funktioniert zuverlässig.
Das Kamerasystem des Xiaomi 12T Pro überzeugt vor allem mit schnellem Fokus und sehr geringem „shutter lag“, auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Die Kamera-App selbst besitzt sehr viele Modi und Bildoptionen, ist dabei aber an manchen Stellen unübersichtlich.
Wo sind denn nun die Kompromisse?
Neben dem Fehlen von wireless charging und den nur durchschnittlichen Makro und UW-Kamerasensoren, sind es nur noch Kleinigkeiten, bei denen Xiaomi den Sparstift ansetzen musste. Beim Glasschutz wird nur vorderseitig Corning Gorilla Glass verwendet und auch nicht die neueste Version. Mit 900nits Maximalhelligkeit wird das Display des Xiaomi 12T Pro zwar sehr hell, die meisten High-End-Modelle der Konkurrenz beherrschen aber über 1000nits.
UVP: 799.- für 8GB/256GB
Hinweis: Xiaomi war so freundlich uns für den Test ein Xiaomi 12T Pro zur Verfügung zu stellen.
Review
Xiaomi 12T Pro
Xiaomis neues Kamerawunder überzeugt in unserem Test in fast allen Belangen. Der mächtige Kamera-Sensor mit 200 Megapixel liefert sehr gute (Tele-)Fotos. Das OLED-Display ist hell und dank 120Hz ist die Darstellung butterweich. Die Kombination aus Snapdragon 8+ Gen1 und 5000mAh-Akku sorgt für lange Laufzeiten. Die Abwesenheit von wireless charging kann für manche störend sein, die 120W Schnelllademöglichkeit kann dies zumindest etwas kompensieren. Die Makrokamera ist eher enttäuschend, aber Hand aufs Herz: Wie oft macht man schon Makrofotos?
positiv
- Sehr gute (Tele-)Fotos des 200MP-Kamerasensors
- Sehr gute Akkulaufzeiten
- Absolut flüssiges, schnelles Navigieren dank Snapdragon 8+ Gen1 und UFS 3.1-Speicher
- Sehr schnelles, kabelgebundenes Laden mit 120W-Ladegrät
negativ
- Kein wireless charging
- Makrokamera eher enttäuschend
Xiaomi 12T Pro DEALS
günstigster Preis über den Geizhals Preisvergleich
Das Motorola Edge 30 Ultra hat eine bedeutend bessere Kameraqualität im 200 MP Pixel Modus. Ich empfehle hier NIEMANDEN das Xiaomi Smartphone, da das Motorola genauso viel kostet und keine Spionagesoftware vom Hersteller Xiaomi enthält.
Sorry aber BULLSHIT „spionagesoftware“ wirst du da nicht finden. Aber hauptsache erstmal mit Vorurteilen herumgröhlen wie ein kleinkind…