Es gibt nichts Besseres als nach einer Arbeitswoche einen Wandertag am Wochenende einzuplanen. Was manche vielleicht an die Schulzeit zurückerinnert, ist für mich ein guter Ausgleich um ein wenig Abstand zum Alltag zu bekommen und gleich etwas für die Fitness zu tun. Das Schöne am Wandern ist, dass es für jedes Konditionslevel geeignet ist, man muss ja nicht gleich den höchsten Berg in der Umgebung erklimmen.
Großartig, endlich Wochenende. Die Wettervorhersage verspricht Sonne mit ein paar Wolken, da und dort ein kleiner Regenguss und noch nicht zu heiß. Ideal für einen Ausflug ins Grüne. Die erste Qual der Wahl ist immer die Bestimmung der Tour. Für einen Tag will ich einen kurzen Anfahrtsweg, schließlich soll nicht mehr Zeit im Auto oder Zug als außerhalb verbracht werden. Wenn diese Hürde genommen ist, stellt sich die Frage nach der Ausrüstung. Für so eine Tagestour mit unsicherem Wetter sollte man sich gut überlegen, was wirklich mit muss, man will ja auch nichts Unnötiges spazieren tragen. Was braucht man also: Hose, Schuhe, Oberteil, Jacke. Wenn es nur so einfach wäre. Unzählige Varianten von Funktionsmembranen machen einem das Leben nicht gerade leichter, dafür aber die Geldtasche, wenn man immer weiter in die Untiefen vordringt und feststellt, dass keine Jacke oder Hose die eierlegende Wollmilchsau ist. Ich persönlich schwöre auf das gute, alte Zwiebelprinzip. Nachdem ich viele Jahre davon überzeugt war, dass Funktionsunterwäsche jetzt nicht so das allerwichtigste bei meiner Ausrüstung ist, bin ich mittlerweile ein großer Fan davon, vor allem die Merinosachen sind extrem vielseitig, trocknen schnell und verlierenauch beim Schwitzen nicht ihre Fähigkeit die Wärme am Körper zu halten. Abgesehen davon trägt sie sich die Wolle angenehm und wenn es noch nahtlos oder zumindest mit flachen Nähten ist, dann reiben auch die Rucksackträger nicht. Erste Schicht- check.
Die nächste Schicht ist immer eine Frage der Jahreszeit. Im Frühling/Frühsommer kann man durchaus auch schon das Merino-Oberteil allein tragen und eine etwas wärmere Jacke drüber anziehen. Ich bin so gut wie immer mit einer Softshelljacke unterwegs, gerade in höheren Lagen oder zeitig am Morgen kann es auch zu dieser Jahreszeit recht kühl sein. Idealerweise ist die Jacke winddicht, hat eine Kapuze und vor allem Belüftungsreißverschlüsse unter den Armen, die sind für mich unverzichtbar geworden. Sie lassen die Luft gesteuert rein, je nachdem wie weit sie geöffnet sind und ich muss den vorderen Reißverschluss nicht gleich aufmachen und dann viel zu schnell auskühlen. Für den kleinen Regenguss zwischendurch verwende ich eine sehr leichte Gore-Tex Jacke, die mir notfalls auch den Wind vom Leib hält und sich sonst gewichtsmäßig nicht so sehr zu Buche schlägt.
Die Hose ist noch mehr Geschmackssache als die Jacke, bei mir ist es entweder eine Softshell mit Belüftungsmöglichkeit oder die klassische Wanderhose mit abzippbaren Beinen. Die Erfahrung hat allerdings auch gezeigt, dass gerade bei längeren Wanderungen die Innenseite der Verschlüsse an den Beinen reiben kann, weshalb ich zur abzippbaren Hose nur noch greife, wenn ich weiß, dass es schnell warm wird und ich die Unterteile dann bald im Rucksack verstauen kann. Zweite Schicht- check.
Das Allerwichtigste in puncto Bekleidung zum Schluss: die Schuhe! Ohne gutes Schuhwerk ist die Freude am Wandern recht schnell am Ende oder wie seht ihr das? Habt ihr ein absolutes Lieblingsteil, das auf jeder Wanderung dabei sein muss oder eine Route, die man zumindest einmal gegangen sein muss?
Mehr zu Schuhen, dem passenden Rucksack und weiteres unerlässliches Zubehör, das sich bewährt hat gibts in meinem nächsten Beitrag.