Packt Eure Kamera ein, denn die kommenden Tage versprechen ein astreines Wetter – und zwar von früh bis spät. Perfekte Voraussetzungen also, um sich ein Plätzchen für ein Panorama zu suchen. Das Zusammenfügen der Fotos überlassen wir der Software; vor allem mit dem neuen Lightroom CC/6 geht das nun einfacher denn je!
Egal ob und welche Erfahrungen Ihr mit Panoramaaufnahmen bis dato gesammelt habt, ich empfehle euch in den nächsten Tagen einen (weiteren) Versuch zu wagen. Mittlerweile ist es ein Kinderspiel die einzelnen Bilder zusammenzufügen. Die Challange ist daher nur noch die Aufnahme selbst (darum geht es hier) und am Ende bekommt Ihr vielleicht auch ein Bild mit über 100 Megapixel!
Ausrüstung
Egal ob eine geplante oder spontane Panoramaaufnahme bevor steht, ein Stativ kann nie schaden – ist allerdings kein Muss! Denkt euch daher bitte nicht „Ich würd‘ ja gern, hab aber kein Stativ dabei“. Mittlerweile kompensieren die Programme wie Lightroom und Co. auch Höhen und Winkelunterschiede bis zu einem gewissen Grad sehr gut. Ob DSLR, Digicam, oder Smartphone spielt ebenso keine Rolle, die meisten aktuellen Smartphones verfügen bereits über eine Panoramafunktion, die bei manchen besser und bei manchen schlechter funktioniert. Fakt ist allerdings, dass ihr durch das nachträgliche Zusammenfügen der Bilder eine höherauflösende Aufnahme bekommt, da durch die Pano-features und Apps die Bilder meistens verkleinert oder komprimiert werden.
Wann und Wo
Ob mitten in der Stadt oder auf dem Berg, Panoramas kann man (fast) überall schießen. Da uns eine handvoll schöner Tage bevorstehen empfehle ich euch, Aufnahmen in höhergelegenen Gegenden zB während des Sonnenaufgangs bzw. Sonnenuntergangs zu versieren. Ihr verleiht euren Bildern somit auch gleich das gewisse Etwas, denn viele kennen zwar den Ausblick unter Tags aber kaum jemand am Morgen oder Abend. (Stichworte: golden hour & blue hour)
Zu wissen wann und in welcher Himmelsrichtung die Sonne auf bzw. untergeht ist beim Trip auf den Berg, die Aussichtsplattform o.Ä. das Um und Auf. Es gibt zwei einfache Methoden diese Informationen herauszufinden: entweder man besucht die Location vor dem Shooting – im selben Zug könnt ihr gleich planen wo Ihr euch hin platziert – oder Ihr macht euch das Internet zu nutzen. „The Photographer’s Ephemeris“ ist für diesen Zweck eine sehr empfehlenswerte Bezugsquelle. Sie stellt einem alle denkbaren Informationen zu Auf- und Untergang zur Verfügung, ganz gleich ob gestern, heute, morgen, Sonne oder Mond.
Los gehts!
Nun steht Ihr hinter der Kamera mit dem Blick auf Euer Motiv, dabei gilt es folgende Punkte zu beachten:
- Hochformat – Dadurch bekommt eure später zusammengeführte Aufnahme noch mehr Bildpunkte
- Überlappen – Die einzelnen Bilder müssen sich überlappen; jede Software benötigt unterschiedlich viel Überschneidung – mit mind. 25% könnt Ihr allerdings nichts falsch machen.
- Einstellungen – Achtet auf gleichbleibende Einstellungen -> selber Zoom, selber Fokus, selbe Belichtung und selber Weißabgleich (Letzteres ist bei RAW Aufnahmen irrelevant)
- Standpunkt– Bleibt immer auf dem selben Punkt stehen und achtet bei der Drehung auf eine gleichbleibende Höhe. Das ist zwar beim Fotografieren mit Stativ selbstverständlich, aber mit freien Händen umso wichtiger.
Wenn ihr alle Punkte beachtet könnte das Ergebnis wie folgendes aussehen und 143 Megapixel besitzen.
