„Eufy, wer?“ werden sich die meisten von euch denken. Der Hersteller von smarten Haushaltsgeräten und Teil der bekannten „Anker“-Familie ist hierzulande noch nicht sonderlich geläufig. Das könnte sich rasch ändern, nachdem man eines ihrer Produkte verwenden durfte. Im konkreten Fall ist es der Saugroboter RoboVac 30C, der viele Features für wenig Geld bietet.
Ich beginne die Rezension mit einem Geständnis: Das ist mein erster Saugroboter. Entsprechend schildere ich die gesammelte Erfahrung nicht aus der Sicht eines versierten Saugroboter-Produktesters, sondern aus der Sicht eines Erstnutzers, der noch wenige Anforderungen an dieses Segment setzt. Lange schon habe ich mit dem Gedanken gespielt, mir einen Saugroboter zuzulegen. Warum?
1. Weil ich Elektronikspielzeug mag.
2. Weil ich faul bin. UND
3. Weil ich einen Hund und eine Katze zu Hause habe. Darf ich vorstellen?
Die Gegner | Der Held | ||
Mulan, 12 Jahre alt, haart ohne Ende. | Ted, 13 Jahre alt, haart ohne Ende. | Khoa, 39 Jahre alt, faul ohne Ende. | Eufy RoboVac 30C, 0 Jahre alt, voller Tatendrang. |
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Was kann der Eufy RoboVac 30C, der mir in der Theorie das Leben erleichtern soll?
– 3 Punktreinigung
– 1.500 Pa Saugleistung
– Meistert 1,6 cm Höhenunterschied
– Bis zu 100 Minuten Laufzeit
– Smart mittels Wi-Fi, Amazon Alexa und Google Assistant
Lieferumfang
Beim Auspacken des technischen Helfers stößt man auf die üblichen Verdächtigen: Saugroboter, Ladestation, Fernbedienung, Netzgerät, Bedienungsanleitung und viel nützliches Zubehör.
Nun bin ich niemand, der sich lange mit Bedienungsanleitung und Features beschäftigt, sondern ich will sofort starten. Um den RoboVac 30C zu aktivieren muss man sich die EufyHome App runterladen und den Saugroboter mit dem WLAN-Heimnetzwerk verbinden. Die App kann man dann für das gewünschte Saugprogramm konfigurieren oder einfach als zusätzliche Fernbedienung nutzen. Die LED-Anzeige auf der Oberseite zeigt die Verbindung zum Netzwerk und den Ladestatus an.
Im Betrieb
Nachdem der RoboVac 30C in der Basisstation voll aufgeladen wurde (was beim allerersten Mal zweieinhalb Stunden gedauert hat), habe ich einen ersten verwegenen Versuch gestartet und habe das 30 Minuten Schnellreinigungsprogramm aktiviert. Angeblich ideal für einen einzelnen Raum.
Gespannt beobachte ich wie sich der RoboVac 30C wie von Geisterhand in Bewegung setzt und dabei seine Außenbürsten nach innen rotieren lässt. Und dann schon das erste Hindernis. Was wird passieren? Tatsächlich stoppt er rund 10cm davor ab und macht eine 90° Biegung. In rund 2 Metern ist das nächste Objekt im Weg, ein Sessel. „Klonk“ macht es und er fährt ganz leicht dagegen. Dann aber biegt er wieder ab und diese zwei Situationen wiederholen sich unzählige Male in den nächsten 30 Minuten. Zufrieden setze ich mich vor meinen Schreibtisch und erfreue mich an der Arbeit anderer. Nach Ablauf der vorgegebenen Zeit wird es plötzlich leise, weil RoboVac 30C das Saugen und Kehren deaktiviert und gemächlich zu seiner Ladestation zurückfährt. Was für ein Anblick. Ich kann es mir nicht erklären warum. Aber das fühlt sich so gut an.
Was sich aber dann noch besser anfühlt ist der Boden. Dieser fühlt sich tatsächlich richtig sauber an. Ich bin zu Hause nämlich immer barfuß unterwegs. Nein, denke ich mir. Das ist vermutlich nur zufällig an dieser Stelle. Ich laufe also ganz skeptisch durch das ganze Zimmer und freue mich jede Sekunde immer mehr. Das Zimmer ist sauber und ich habe so gut wie nichts gemacht. What a time to be alive!
„Aber“, denke ich mir, „Mulan war nicht zu Hause und Ted war im Garten“. Morgen werde ich das Automatic-Programm testen und die zwei Mitbewohner dabei mit Argusaugen beobachten. Der nächste Tag bricht an, der RoboVac 30C ist voll aufgeladen und ich starte das rund 100 Minuten lange Programm, welches intelligenter arbeiten soll. Mulan liegt auf der Couch und Ted befindet sich im anderen Raum. RoboVac 30C fährt los. Mulan stellt die Ohren auf und richtet ihren „Was-zum-Henker“-Blick auf den potenziellen Feind. Mulan springt von der Couch und geht schnurstracks zum Saugroboter. Dabei tippt sie ihn leicht mit der Nase an und bellt zweimal. „Blöd, genau das was ich mir erwartet habe“ geht es durch meinen Kopf. Doch plötzlich wendet sich Mulan ab und legt sich wieder auf die Couch. Das kann doch nicht sein. Erwartet habe ich mir ein Gemetzel. Genauer gesagt, dass Mulan den neuen Widersacher lauthals zerstören wird und ich den Test damit beenden kann. Und schon wieder bin ich positiv überrascht. In der Zwischenzeit ist Ted nicht zu sehen. Vielleicht versteckt er sich irgendwo. Ich gehe also in das Schlafzimmer und sehe wie er gemütlich am Boden liegt. Nichts davon hat ihn berührt. Oder hat er es gar nicht mitbekommen. Mit beiden Varianten kann ich sehr gut leben.
RoboVac 30C setzt unbekümmert seine Arbeit fort. Ab und an bleibt er bei einzelnen Hindernissen hängen, wo ich ihn aus der Situation befreien muss. Jedoch handelte es sich immer um Gegenstände die man leicht versetzen kann, wie Kabeln oder eine höhere Fussmatte. In der Zwischenzeit hat Ted den Saugroboter entdeckt und geht ganz gemütlich an ihm vorbei. Was für eine abgebrühte Fellschleuder. Auch Mulan hat den RoboVac 30C scheinbar schnell akzeptiert, indem sie ihm einfach nur aus dem Weg geht. Ohne Bellen, Knurren oder Beissattacke.
Nach rund 90 Minuten, ganze 100 Minuten waren es nicht, fährt der Sauger an seinen angestammten Platz zurück und ich starte mein haptisches Testprogramm, indem ich wieder barfuß durch die gesamte Wohnung laufe. Oh Gott, es fühlt sich überall sauber an. Aber sauberer als mit meinem Standardstaubsauger? Ich will es irgendwie nicht glauben, aber es ist scheinbar so. Ich werfe einen Blick unter das Bett. Eine der schwer erreichbaren Stellen, die deswegen auch nur alle paar Male bearbeitet werden. Und selbst da, blitzblank.
Über die nächsten zwei Wochen habe ich die Wohnung so optimiert, dass der RoboVac 30C nun ohne Probleme den gesamten Wohnbereich durchfahren kann. Das alles ist viel einfacher als es klingt. Lose Kabeln versetzen oder Aufrollen. No-Go-Zonen mit dem mitgelieferten Magnetband definieren. Fussmatte kurzzeitig höher platzieren. Man muss nur nach jedem Durchgang den kleinen Schmutzbehälter entleeren. Was aber einen „Arbeitsaufwand“ von 30 Sekunden bedeutet.
Es gäbe noch einige Features auf die ich gar nicht eingehen will, da diese meiner Meinung nach nicht essentiell sind und mehr den individuellen Anforderungen entsprechen wie punktuelles Reinigen, Wochenprogramme, Kantenreinigung, Stimmensteuerung usw.
Fazit
Selbstverständlich muss man in regelmäßigen Abständen einzelne Komponenten reinigen. Und selbstverständlich muss man ein paar Dinge in der Wohnung zurechtrücken, damit der RoboVac 30C von Eufy sein volles Potenzial ausschöpfen kann. Jedoch ist die Gegenleistung fast unbezahlbar. Er arbeitet. Ich kaum. Und die Wohnung ist noch sauberer als je zuvor. Und das für unter 300 Euro. Für dieses Preis-Leistungs-Verhältnis vergebe ich 5 von 5 Sternen.
Gewinnchance
Die Teilnahme war bis zum 11. Juli 16:59 möglich. Wir bedanken uns bei allen TeilnehmerInnen!
Hinweis: Eufy war so freundlich, uns für die Verlosung und für den Test drei RoboVac 30C zur Verfügung zu stellen.