…nämlich einen Bartop-Arcade zu bauen. Unsere Stammleser haben ja hoffentlich bereits in der Vergangenheit gelesen, wie ich mir meine eigene DIY-Arcademachine erstellt habe. Drei Jahre nach dem letzten Projekt hat es mich also wieder gegustet. Aber ehrlich gesagt, wurde ich dazu genötigt, indem man mir einen Raspberry Pi 2 geschenkt hat.
Mein erster Gedanke war „from Scratch“ oder mit vorverarbeiteten Teilen. Da mir leider die Werkzeuge fehlten um die gewünschte Präzision zu erreichen, habe ich mich für die zweite Variante entschieden. Nämlich mit vorgesägten/-gefrästen Teilen mein Glück zu versuchen. Nach insgesamt dreiwöchiger Wartezeit erhielt ich also:
- MDF-Teile vorgefräst in der gewünschten Größe und Form
- Plexiglasabdeckungen für das Marquee (Leuchtschild), Bezel (Monitorumrandung) und Controllboard
- Controllsticks, Buttons, Kabeln und PCB (Kontrollblock)
- Nach eigenem Design bedruckte Klebefolien
- USB-Verstärker (der Audio-Output des Raspis ist extrem minderwertig)
- Einen alten 17″-Monitor
Begonnen habe ich dann tatsächlich mit dem Controllboard.
Ordentlich ist zwar was anderes, aber wen interessiert es schon, wenn man es im Betrieb nicht sieht ;)
Danach kam dann der Zusammenbau der großen Teile inklusive der Beklebung. Glücklicherweise habe ich mich für eine Spezialfolie mit Luftkanälen entschieden. Wer schon einmal großflächig geklebt hat, weiß, dass man das ohne Luftblasen nicht schafft. Diese spezielle Folie erlaubt es die entstandenen Luftblasen einfach rauszuschieben.
Hardwareseitig abgeschlossen wurde es dann nur noch mit der Beleuchtung des Marquees und der Verkabelung aller elektronischen Komponenten. Der letzte und für mich mühsamste Schritt war die Software. Als Grundgerüst habe ich mich für Retropie entschieden. Darin enthalten ist das Betriebssystem Raspbian, das Frontend Emulation Station und alle benötigten Emulatoren. Da ich mich bei Linux so gut auskenne wie meine Mutter bei eigentlich allen elektronischen Geräten, bestand jeder einzelne Schritt aus unzähligen Malen googlen > testen > failen > in den Schlaf weinen.
Am Ende und mithilfe blutdrucksenkender Mittel habe ich es dann doch geschafft. Zumindest, dass die wichtigsten Emulatoren und Spiele fehlerfrei laufen und auch steuerbar sind. Einen Wermutstropfen gibt es aber trotzdem: Es hat sich herausgestellt, dass selbst der Raspi 2 nicht performant genug ist für die Emulation neuerer Spiele. Aber was solls – Ich bin mit dem Ergebnis doch äußerst zufrieden und werde im Laufe des Jahres den Raspi gegen einen stärkeren Einplatinencomputer mit Windows tauschen. Und gerne könnt ihr verbal auf mich einschlagen: Ich bleibe dabei. Ich mag Windows :P
Bis dahin werde ich mir den einen oder anderen Abend mit einem 8-Bit Klassiker versüßen. Und in weiterer Zukunft wirds ein großes Arcade Cabinet mit Trackball, Flippertasten und Münzeinwurf geben.
Das sieht ziemlich cool aus. Nur leider bin ich nicht handlich begabt um so etwas selbst zu bauen.
Gruß Andre
Hi Andre,
ich halte mich selber nicht für sonderlich handwerklich begabt. Aber das ganze Projekt war ein learning-by-doing und handwerklich gesehen, sicherlich auf sehr niedrigem Niveau. Ich meine: es ist einfacher als man glaubt. Probiere es einfach aus. Was ist das Schlimmste was passieren kann? Ich glaube an dich ^^
LG
Khoa
Gefällt mir sehr gut!
Wo lässt du dir die Holzplatten machen? Oder ist das ein vorgefertigtes Cabinet?
Vielen lieben Dank. Ich kann dir diesen Shop http://bit.ly/1VlQdmk empfehlen. In meinem Fall habe ich die Maße übernommen und von einem Freund, mit dem passenden Werkzeug, vorsägen bzw. fräsen lassen.