Pac-Man, Donkey Kong, Asteroids,…alles klingende Namen in den Arcadehallen der 80er Jahre. Selbst über drei Jahrzehnte später üben diese Spiele noch immer einen besonderen Reiz bei Jung und Alt aus. Und was ist besser als dein selbst gebautes Arcade-Kabinett? Richtig. Nichts.
Ich habe in meiner Jugend, wie vermutlich die meisten Leser hier, sehr viel gezockt. Zumeist auf Videospielkonsolen, aber so oft es ging (bzw. es das Taschengeld zuließ) auch gerne in den Arcadehallen. 5 Schilling für 5 bis 10 Minuten Spaß. Aber das war es mir wert. Street Fighter II war damals mein Kryptonit. Für damalige Verhältnisse hatte es eine unfassbare Grafik, eine riesige Auswahl an Charakteren und eine nicht enden wollende Spieltiefe.
Vor ein paar Jahren nun ist in mir der Wunsch gewachsen ein eigenes Arcadekabinett zu besitzen. Im Gegensatz zu Videospielkonsolen, hatte jedes Gerät nur ein Spiel. Glückliche Besitzer von JAMMA-Boards (=einheitlicher Schnittstellenstandard für Spieleplatinen und Automaten) konnten auf eine größere Auswahl zurückgreifen. Aber ich wollte mehr. Ich wollte von Space Invaders über Q*bert bis zu Killer Instinct alle Arcadeklassiker in einem Gehäuse vereinen. Es musste also ein DIY-Arcademachine her. Die folgende Zusammenfassung beschreibt den Bau meines zweiten Arcade-Kabinetts für meinen Neffen Vincent.
Lange habe ich mir überlegt welche Grösse, Button-Anordnung und welches Design am besten passt. Dann habe ich mittels der kostenlosen Software SketchUp einen 3D-Plan erstellt. Mit diesen Spezifikationen bin ich schon zum Baumarkt gefahren und habe das passende Holz gekauft, 16mm MDF Platten. Diese wurden daheim dann, anhand der vordefinierten Maße, mit einer Stichsäge zugesägt und nachgehobelt. Im nächsten Schritt wurden die benötigten Aussparungen gebohrt und die Nut gefräst. Diese benötigt man um ein schönes Finish der Kanten zu erzielen. Zusätzlich wirkt es noch eine Spur authentischer damit.
Nach dem ganzen Sägen und Bohren wurden nun die Einzelteile mit einem Schutzlack grundiert und den Vorstellungen entsprechend lackiert. Inspiriert wurde ich bei der Farbwahl von meiner Lieblingsspielekonsole, dem NES (Nintendo Entertainment System).
Sobald der Lack trocken war und die Einzelteile zusammengefügt wurden, habe ich mich auch schon an die elektronische Hardware rangemacht. Ein alter Desktop-PC und ein in die Jahre gekommener TFT-Monitor mussten dafür geopfert werden. Diese Einheiten wurden dann mit einem Verstärker, Lautsprecher und der Steuereinheit verbunden. Interessanterweise hat gerade der Zusammenbau des Constrollsticks und der Buttons sehr viel Spass gemacht, obwohl ich mich mit Elektronik eigentlich gar nicht auskenne. Am Ende sah das Innenleben alles andere als sexy aus. Aber who cares? Sieht eh keiner mehr wenn die Türe zu ist ;)
Das Installieren und Konfigurieren der Emulatoren und Spiele war dann der letzte Schritt des Projektes. Auf der Schulnotenskala würde ich mir für das Endprodukt eine -2 geben. Aber es hat verdammt viel Spass gemacht und erinnert mich an ein Tattoo. Das erste fixt dich an und du willst mehr.
Abhängig von der Ausstattung und dem Design kann man mit einer mehrmonatigen Arbeitszeit und Kosten von mindestens 300 Euro aufwärts rechnen. Aber wie bei jedem Projekt gilt auch hier die Weisheit: Egal, wie weit der Weg ist, man muss den ersten Schritt tun. Und die vielen Schritte die danach folgen, wirst du sofort vergessen wenn du mit einem Freund das Intro von Bubble Bobble hörst…
Cool! That’s a clever way of lonokig at it!
thank you peggy. i appreciate it :)