Die Temperaturen steigen und damit langsam auch der Hunger nach mehr Zeit in kühleren Bergregionen. Je wärmer es in der Stadt wird, desto mehr zieht es mich in höhere Lagen, in denen es auch an einem brütend heißen Sommertag angenehm ist. Wer meinen letzten Beitrag gelesen hat, weiß, dass es heute vor allem um das passende Schuhwerk und den Rucksack gehen wird.
Eines gleich vorweg: die passenden Schuhe zu finden, bedarf ein wenig Vorbereitung. Ich habe mich vor meinem ersten Schuhkauf durch verschiedene Magazine und Webseiten gearbeitet, um einen ungefähren Überblick zu bekommen, was alles möglich ist. Mittlerweile sind wir ja schon lange weg von dem alten Klischee (welches aber noch in manchen Köpfen herumgeistert), das besagt, dass Wanderschuhe schwere, klobige Teile aus dickem Leder sind. Ich möchte nicht sagen, dass es die nicht auch noch gibt und auch sie haben ihre Berechtigung. Denn beim Schuhkauf ist, neben dem Tragekomfort, der Einsatzzweck das zweite Kriterium nach dem man entscheiden sollte. Wer jetzt nicht fünf verschieden Varianten von Wanderschuhen kaufen möchte – schließlich kostet ein guter Wanderschuh zwischen 120€ und 270€ – sollte sich daher überlegen, welche Art von Touren am häufigsten gegangen werden und dabei auch die Jahreszeit berücksichtigen. Trekking, Geröll, Gebirge, Wiesen oder eine Kombination?
Wenn ihr bei mir in den Schuhschrank schaut, würdet ihr Trekking-Stiefel mit einer Mischung aus Leder (Obermaterial) und Gore-Tex Membran (Futter), fester Sohle und hohem Schaft finden und einen niedrigen Multifunktionsschuh, der sehr leicht ist und dennoch eine griffige Sohle hat – damit ich auf einfachen Tageswanderungen ohne viel Gepäck genug Halt habe. Zur Gore-Tex Membran ist noch zu sagen, dass sie tendenziell für kältere Tage ausgelegt ist, da das Feuchtigkeitsmanagement seine Vorzüge erst bei einem Temperaturgefälle (vom Schuhinneren zur Außentemperatur) so richtig ausspielen kann. Wer also nicht entweder ständig eisige Füße hat oder nur im Sommer wandern geht, sollte sich überlegen ob Gore-Tex Schuhe die richtige Wahl sind.
Die Trekking-Stiefel trage ich auf allen längeren Touren im Frühling und Herbst/Winter. Besonders im unwegsamen Gelände hat er sich schon gut bewährt, da er die Knöchel gut stützt und ich so nicht Gefahr laufe allzu leicht umzuknicken. Wem das schon einmal auf einer Wanderung passiert ist, der weiß, wie viel „Umknickschutz“ wert ist. Außerdem ist die festere Sohle auf steinigem Terrain oder auf Wegen mit vielen Wurzeln sehr angenehm, da sie diese Unebenheiten von meiner Fußsohle fernhält und ich dadurch auch weniger ermüde und länger gehen kann.
Der Multifunktionsschuh ist mein Alltags-/Stadtwanderwegschuh, den ich gern auch mal auf Städtetrips mitnehme. Er ist leicht, man spürt auch nach 10 Stunden gehen die Füße noch halbwegs und am nächsten Tag kann man auch noch ein paar Stunden gehen. Mit diesen beiden Varianten bin ich für das meiste, das in meinem Wanderbereich liegt, gut gerüstet. Dennoch überlege ich seit einiger Zeit auch Trekking-Sandalen zu kaufen. Wenn unter euch auch heißfüßige Menschen sind, wisst ihr warum. Im Sommer kann es, trotz der richtigen Socken und gut gewählten Wanderschuhen, ganz schön warm in den Füßen werden. Manche mögen das ja. Ich zähle nicht dazu und jedes Mal, wenn ich dann schon die Hose abgezippt habe und nur mehr im Base-Layer wandere, denke ich mir: „Ich sollte endlich auch Sandalen kaufen“. Erstens sind sie leicht und man kann sie auch auf den Rucksack hängen, wenn man aufgrund des Geländes nicht ausschließlich mit ihnen wandern kann, und zweitens kann man mit den meisten auch problemlos einen kleinen Fluss durchwaten und muss das dann nicht barfuß erledigen.
So viel zu den Schuhen oder vielleicht auch so wenig. Es gibt noch unendlich mehr zu sagen über die verschiedenen Materialien und Sohlen und Schnürtechniken aber jetzt mal zu den Rucksäcken. Schließlich braucht man ja etwas wo man Wasser, Jause, Regenschutz, Sonnencreme, Kappe, Insektenschutz, ein kleines Erste-Hilfe-Set und ähnliches verstauen kann.
Für mich sind Rucksäcke viel „schlimmer“ als Schuhe, das Angebot ist noch weiter ausdifferenziert und auch hier gilt es sich zu entscheiden wofür man ihn die meiste Zeit verwendet. Gehe ich hauptsächlich Tagestouren reicht ein kleinerer Tagesrucksack, der für mich bis maximal 20-25l fasst. Da bekommt man einiges hinein, läuft nicht Gefahr ihn zu voll zu stopfen und für eine spartanische 2 bis 3-tägige Tour reicht er auch noch. Möchte man nicht zu viel daheim lassen, kann man dann gute 10l Volumen extra schon gebrauchen – vor allem, wenn man vielleicht im Freien übernachtet und nicht in einer Hütte und damit auch Zelt, Matte, eventuell einen kleinen Kocher mitnehmen möchte. Gerade bei den längeren Touren ist es mit dem Rucksack ähnlich wie mit den Schuhen: er muss passen. Damit meine ich das Tragesystem, die Rückenlänge, den Hüftgurt und vor allem die Möglichkeit, diese Dinge an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können. Für mich hat sich auch das kleine Feature einer integrierten Regenhülle bewährt. Die ist oft in einem kleinen Extrafach im Rucksack verstaut und damit immer dabei, wenn man sie braucht. Das sind so die Ultra-Basics, die man beachten muss wenn man einen Rucksack kaufen möchte. Je nach Geschmack gibt es dann noch viele kleine Extras, die für manche unerlässlich sind, während andere sie nur müde belächeln, so zum Beispiel die Möglichkeit ein Trinksystem in den Rucksack zu integrieren. Ich habe beides probiert und muss sagen, ich mag meine Trinkflaschen doch lieber. Die Vorstellung aus einem Plastikbeutel zu trinken irritiert mich irgendwie aber was ich eigentlich viel weniger mag, ist die Schlauchgeschichte dabei, da kann ich nicht ordentlich trinken. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Erfahrung, generell sind Trinkblasen und Schläuche etwas pflegeintensiver als eine Flasche.
Für die Eltern unter uns heißt Wandern mit den Kindern ja meist den Packesel zu spielen, vor allem wenn die Kleinen noch zu klein für einen eigenen Rucksack sind. Gerade dann wird der Rucksack schon mal etwas schwerer (gutes Tragesystem!) und man braucht unterwegs öfter etwas – was bei Rucksäcken, die sich nur von oben bepacken lassen, mitunter zum Problem werden kann. Besonders dann, wenn die Ersatzhose irgendwo in der Mitte von 38l gepacktem Zeug ist und man versucht, sich krampfhaft an den anderen Dingen vorbeizuwühlen, um dann zu erkennen, dass man doch alles ausräumen muss. Deshalb mein Tipp: Viele Rucksäcke gewähren auch von unten Zugang zum Hauptfach oder noch einfacher: Wählt einen, der sich auch von vorne öffnen lässt.
Wer jetzt Lust auf ein paar Tage im Grünen bekommen hat, für den haben wir diesmal in Zusammenarbeit mit unserem Partner travelbird.at ein Aktivurlaubs-Schnäppchen parat:
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